Essen. Essener Zweitligist verliert beim Aufstiegskandidaten deutlich mit 0:3. Verletzungspech wiegt bei der Unerfahrenheit des Teams umso schwerer.

Mund abwischen und weiterarbeiten. Die Zweitliga-Volleyballer des VV Humann werden diesen Spruch in der Saison wohl noch häufiger beherzigen müssen, denn ihnen steht ein hartes Stück Arbeit bevor, um die Klasse zu halten. Und nur darum geht es für das junge Team aus Steele nach dem Umbruch.

„Es lief wie erwartet“, sagt VVH-Trainer Peter Bach lapidar. Schon vor dem ersten Aufschlag hatten die Humänner ja gewusst, dass für sie beim Moerser SC kaum etwas zu holen sein würde. Schließlich haben sich die Gastgeber sehr gut verstärkt und streben mit einer professionell aufgestellten Truppe den Sprung ins Oberhaus an. Und so wunderte sich am Ende niemand, dass das Duell mit 3:0 (25:20, 25:19, 25:17) auch ziemlich deutlich an den Favoriten ging.

David Wiesche verletzt sich beim Aufwärmen

Nicht ahnen konnten die Essener aber, dass sich Routinier David Wiesche beim Aufwärmen am Knie verletzen würde. Der Kapitän gilt als emotionaler Leader und wurde schmerzlich vermisst. Solche Ausfälle lassen sich in dem neuformierten Aufgebot nur schwer kompensieren. Zumal ja auch die verletzten Lukas Prions und Leistungsträger Leo Große-Westermann fehlen.

Da der erfahrene Zuspieler Thomas Wojtczak unter der Woche privat verhindert war und erst am Tag vor dem Spiel wieder zur Mannschaft stieß, bekam Trainer-Filius Niklas Bach eine Chance, sich zu bewähren. Was diesem auch ganz gut gelang. Auch die Youngster Jannik Tertünte und Niklas Held hatten wieder ihre Einsatzzeiten. Da ist der VVH konsequent in seiner Linie, den Jugendstil zu fördern und zu pflegen.

David Wiesche (l.) verletzte sich, neben ihm Sebastian Schön.
David Wiesche (l.) verletzte sich, neben ihm Sebastian Schön. © Michael Gohl

Gastgeber zeigen gleich ihre Qualität

Moers zeigte von Beginn an Qualität in Aufschlag und Blockarbeit. Beim Stand von 11:7 unterliefen den Gästen zwei Aufschlagfehler, sodass der MSC auf 13:7 erhöhen konnte. Doch das machte den Gastgeber auch etwas fahrlässig. VVH verkürzte auf 16:19 und 18:20, danach allerdings brachte Moers den Durchgang sicher nach Hause.

Im zweiten Abschnitt offenbarte sich auch die Unerfahrenheit der Essener, die sich unter anderem leichte Fehler erlaubten und keine Chance auf den Satzgewinn hatten. Im Prinzip war es ein Spiegelbild des ersten Durchgangs. Im dritten Abschnitt lief es bis zum 11:11 recht gut für den Außenseiter, dann schwand die Hoffnung zusehends.

Moerser SC mit der eigenen Leistung zufrieden

„Wir haben es gut gemacht“, lobte der Moerser Trainer Hendrik Rieskamp und resümierte: „Wir haben kaum Fehler gemacht, also mussten sich die Essener jeden Punkt sehr hart erarbeiten.“

„Wir haben Schwierigkeiten mit unserer Personaldecke: kurzfristige Ausfälle im Zuspiel- und Diagonalbereich sowie in der Mitte können wir nach unserer Umstrukturierung nicht so einfach wegstecken“, sagte Peter Bach. Auch sei es einigen Spielern nicht ganz gelungen, ihre Qualität ins Spiel zu bringen. Unter anderem wirkte der erfahrene Felix Quecke diesmal nicht so stabil wie sonst. Er musste aber gemeinsam mit Jan Holthausen die Hauptlast im Angriff tragen. „Wir waren zwar fleißig – sind aber auch enttäuscht vom Ergebnis“, stellte Bach fest. https://www.waz.de/sport/lokalsport/essen/vv-humann-essen-startet-mit-neuem-trainer-und-neuem-konzept-id229523958.html

Enttäuscht ja, aber die Humänner werden nicht resignieren. Gleich am nächsten Tag nach der Niederlage waren sie schon wieder im Training. Üben für den Klassenerhalt. Moral und Engagement stimmen jedenfalls schon mal.

Moerser SC - VV Humann 3:0.

Sätze: 25:20, 25:19, 25:17.
Spielminuten: 73.

VVH: Wojtczak, Gawryluk, Held, Bräkling, Dißmann (MVP), Tertünte, N. Bach, Mücke, Schön, Wiesche, Jux, Holthausen, Quecke, Schröder.