Essen. Der Aufsteiger macht bei der 23:31-Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen Fortschritte und zeigt viele gute Ansätze, doch die Konkurrenz ist groß.

Für die Handballer des Tusem Essen ist jedes Spiel in der 1. Bundesliga eine harte Prüfung. Nach den zwei Auftaktniederlagen gegen Stuttgart (23:31) und die Rhein-Neckar Löwen (27:33) zeigt sich Trainer Jamal Naji jedoch mit vielen Ansätzen zufrieden. Doch dies allein wird nicht reichen, um in der Meisterschule des Handballs zu bestehen. Nach der guten Leistung gegen die Spitzenmannschaft aus Mannheim überwog beim Essener Trainer etwas Enttäuschung: „Es ist ärgerlich, dass wir diese tolle Leistung nur über 48 Minuten gezeigt haben“.

Die Abwehr machte einen großen Schritt nach vorn

Zwölf Minuten weiterer guter Leistung fehlten also, um den Topstars um Andy Schmid, Patrick Groetzki und Uwe Gensheimer gefährlich zu werden. Letztendlich spielten die Rhein-Neckar Löwen ihre individuelle Klasse und Erfahrung aus, behielten gegen couragierte Essener die Nerven und setzten sich am Ende doch standesgemäß durch. Dabei waren dem Tusem im Vergleich zum ersten Spiel beim TVB Stuttgart durchaus Fortschritte anzusehen. Die Abwehr stand gegen die Löwen deutlich stabiler und hielt lange sehr gut Stand.

„Das war ein großer Schritt nach vorne, was die Abwehrqualität betrifft“, lobte Naji. Besonders gefallen hat ihm die Leistung von Dennis Sczczesny im Innenblock. Auch der Sportliche Leiter Herbert Stauber fand Gefallen an der Defensivleistung des jungen Aufsteigers: „Man hat schon eine Entwicklung gesehen. Die Jungs haben mehr Härte gezeigt.“ Zudem funktionierte auch das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhütern über weite Strecken sehr gut, immer wieder konnten die Schlussmänner Sebastian Bliß und Lukas Diedrich gute Chancen der Löwen entschärfen.

Auch im Angriff ging der Matchplan voll auf

Selbst die erfahrenen Nationalspieler Groetzki und Gensheimer hatten ihre Probleme gegen die kompakte Defensive der Gäste. Und auch im Angriff „ging der Matchplan voll auf“, freute sich Trainer Jamal Naji. Allen voran konnte er sich auf Lucas Firnhaber verlassen, der in der ersten Halbzeit eine bärenstarke Leistung auf die Platte brachte. „Lucas hat ein gutes Spielverständnis entwickelt und viele Dinge in der ersten Hälfte gut umgesetzt“, lobte der 34-Jährige, „aber in der zweiten Halbzeit hat er sich den einen oder anderen Abschluss zu viel genommen. Da hätte er sich etwas zurückhalten müssen.“

Die Lehre ist also noch längst nicht abgeschlossen, nach jeder Prüfung muss der Tusem das hinzugewonnene Wissen und die Erfahrung mit in die nächste nehmen. Ein guter Angriff und eine gute Abwehr nützen jedoch nur dann etwas, wenn sie auch die gesamten 60 Minuten dem Druck des Gegners standhalten und auf Augenhöhe agieren können.

Sonntag das erste Heimspiel gegen Balingen-Weilstetten

Die nächste Möglichkeit, um nun auch zum ersten Mal in der 1. Liga zu punkten, gibt es am kommenden Sonntag, wenn der HBW Balingen-Weilstetten in der Sporthalle „Am Hallo“ zu Gast ist (Anwurf 16 Uhr). Im ersten Heimspiel will Naji mit seiner Mannschaft zwingend den ersten Sieg holen: „Wir gehen auf Attacke, auf Angriff. Das wollen wir unbedingt gewinnen und wir können es auch, wenn wir den nächsten Schritt nach vorne machen.“