Essen. Essener Zweitligist schlägt Samstag beim Aufsteiger PSV Neustrelitz auf. Gastgeber sind jedoch alles andere als ein gewöhnlicher Liga-Neuling.
Der Saisonstart war erfolgreich - immerhin. Die Zweitliga-Volleyballer des VV Humann gewannen ihr Heimspiel gegen USC Braunschweig mit 3:2. Das macht Mut nach der verkorksten Vorsaison. An diesem Samstag (19 Uhr) folgt nun die erste Auswärtsaufgabe. Es geht zum Aufsteiger PSV Neustrelitz, rund 600 Kilometer nach Mecklenburg-Vorpommern.
Und die Chancen für die jungen Humänner, dort zu bestehen, sind nicht gar so rosig. „Das ist kein normaler Aufsteiger“, sagt Humann-Trainer Peter Bach. Der PSV Neustrelitz ist ein aufstrebender Verein, der in den vergangenen zwei Jahren bereits die dritte Liga beherrschte, aber erst zu dieser Saison den Schritt in die 2. Bundesliga gemacht hat.
VV Humann trifft auf einen hochkarätigen Gegner
Beim Gastgeber spielen einige Berliner Legionäre. Warum ausgerechnet dort? Es liegt die Vermutung nahe, dass die Jungs für ihr Hobby noch eine ordentliche Aufwandsentschädigung einstreichen. So stehen im aktuellen Kader neben dem langjährigen Erstliga-Spieler Paul Sprung auch Ricardo Galandi, ein Deutscher Meister. Außerdem hat man sich auch mit einem der besten nationalen Talente aus Berlin verstärkt: Maximilian Auste. Dieser trainiert weiterhin in Brandenburg bei den Netzhoppers in Berlin.
Ohnehin ist das Training des Neulings etwas Besonderes: Eine Einheit absolviert die Mannschaft in Oranienburg. Das ist so, als würde der Essener Trainer zum Training nach Osnabrück einladen. „Neustrelitz spielt einen attraktiven Volleyball auf hohem Niveau“, lobt Bach. „Sie bauen gerade etwas auf und gehören in die obere Hälfte der zweiten Liga.“
Leo Große-Westermann wird wochenlang fehlen
Die Erfolgsaussichten für die Essener sind allerdings schon zuvor getrübt worden. Im Heimspiel gegen Braunschweig verletzte sich Leo Große-Westermann am Knie und wird wochenlang fehlen. „Dieser Ausfall trifft uns hart, Leo war zuletzt sehr gut unterwegs“, gesteht Bach. Neben Youngster Lukas Prions, der sich zum Ende der Vorbereitung am Sprunggelenk verletzt hatte, ist auch Leistungsträger Brar Ketelsen nicht am Ball. Er wird nach einer Knie-OP in dieser Spielzeit gar nicht eingreifen. Dafür bekommt Tim Decker aus der eigenen Talentschmiede eine Chance, sich zu zeigen.
„In den letzten zwei Wochen haben wir versucht, uns besser auf die Aufschläge des Gegners einzustellen“, sagt Co-Trainer Tim Bockelkamp. „Leider trainieren wir ausschließlich in der kleinen Schulturnhalle vom Carl-Humann Gymnasium, wo eine Simulation von harten Aufschlägen nur bedingt möglich ist.“ Aber Not macht erfinderisch: So steht seit kurzem eine Ballmaschine in der Halle, um effektiver die Annahme zu trainieren zu können.