Essen. Essener Zweitligist gewinnt zum Saisonauftakt der 2. Bundesliga mit 3:2 gegen USC Braunschweig. Die Leistung der jungen Mannschaft macht Hoffnung.

Das war ein Auftakt, der Hoffnung macht. Der stark verjüngte Volleyball-Zweitligist VV Humann bot den knapp 200 Zuschauern am Hallo gegen den etablierten USC Braunschweig einen Tiebreak-Krimi und löste den Fall schließlich zu seinen Gunsten. Mit 3:2 (25:21, 25:20, 22:25, 23:25, 17:15) siegte die Mannschaft von Trainer Peter Bach und hat damit die ersten zwei Punkte im Sack.

„Es hätten auch drei Zähler sein können“, meinte Bach anschließend, doch unzufrieden war er deshalb keineswegs. Ganz im Gegenteil. Seine junge Mannschaft hatte zeitweise richtig gut gespielt und am Ende sogar die Nerven behalten. Alle zwölf Volleyballer aus dem Aufgebot waren zum Einsatz gekommen und waren auch häufig in der Lage, eine Antwort zu geben - mit der richtigen Taktik oder überragendem Kampfgeist.

Zwei richtig gute Sätze zu Beginn

Die Braunschweiger machten schon vor dem ersten Aufschlag Eindruck, als sie im Mannschaftsbus anrollten. Der Trainer aus Finnland, im Kader US-Profis, alle mit stattlichem Körpermaß. Die Humänner ließen sich allerdings davon nicht beeindrucken. „Wir haben in den ersten beiden Sätzen richtig gut gespielt“, lobte Bach. Anfangs noch auf Augenhöhe konnte sich sein Team jeweils absetzen. „Und wir hatten sogar die Chance zum 3:0, aber das wäre wohl zuviel des Guten gewesen.“

Die Braunschweiger hatten sich im dritten Durchgang Jan Holthausen ausguckt, den Top-Angreifer der Essener, der später als wertvollster Spieler seines Teams geehrt wurde. Ihn wollten sie allerdings bei der Annahme packen. Doch Trainer Bach nahm Holthausen kurzerhand vom Feld und brachte den jungen Sebastian Schön, der sich nahtlos einfügte. Es funktionierte, doch das Spiel war nun ausgeglichen.

Beim Stand von 23:23 servierte der US-Profi Kolev im USC-Team dann zwei knallharte Asse auf die Linie und schaffte den Anschluss. Zum vierten Durchgang ersetzte Youngster Niklas Bach den erfahrenen Zuspieler Thomas Wojtczak und Holthausen wechselte auf die Diagonalposition. Doch der USC erzwang trotzdem den Tiebreak.

Ein leidenschaftlicher Fight

Dort gaben die Gastgeber noch einmal alles, kratzen die Bälle vom Boden und lieferten einen leidenschaftlichen Fight. Die Gäste leiteten ihre Niederlage schließlich beim Stand von 15:15 mit einer Undiszipliniertheit selbst ein. Ihr Zuspieler meckerte, sah erst Gelb, dann Rot. Und Jan Holthausen ließ es danach zweimal krachen. Satz und Sieg für VV Humann.

Aber ohne die Routiniers ging es dann doch nicht ganz an diesem Tag. Felix Quecke spielte durch und sorgte für Ruhe im Spiel, David Wiesche wurde zwar erst im dritten Durchgang eingewechselt, doch er war sofort „on fire“, wie sich Trainer Peter Bach ausdrückte. Und nach dem Spiel wurde der langjährige Kapitän Lukas Hußmann mit dem Applaus des Publikums in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Auch er wird zufrieden gewesen sein mit der Leistung an diesem Tag.

Bei der Heimspiel-Premiere starteten die Humänner auch die Aktion „Take A Name!“, mit der sie einen Namen für den Fanclub finden wollen. Die vielen fleißigen Helfern stellten die Plakate auf, mit denen man gleichzeitig das Corona-Leitkonzept in der Halle umsetzte.

VV Humann - USC Braunschweig 3:2

Sätze: 25:21, 25:20, 22:25, 23:25, 17:15.
VVH:
Wojtczak, Gawryluk, Große-Westermann, Dißmann, Tertünte (n.e.), Held, Bach, Mücke, Schön, Wiesche, Jux, Holthausen (MVP/ wertvollster Spieler), Quecke, Schröder (n.e.).
Spielminuten:
130. Zuschauer: 180.