Essen. Essener Regionalligist rechnet am Sonntag gegen Dinslaken mit bis zu 500 Zuschauern am Westbahnhof. Deutschkanadier ist letzter Neuzugang.
Mit dem Testspiel-Start der ESC Wohnbau Moskitos erwacht die Eissporthalle West am Wochenende aus dem Sommerschlaf. Am Sonntag (18.30 Uhr) kommen die Dinslaken Kobras nach Essen, bereits am Freitag ist der ESC in Dinslaken zu Gast (19.30 Uhr).
Pünktlich zum Start der neuen Eiszeit konnten die Moskitos aufatmen: Das überarbeitete Hygienekonzept des Eishockey-Regionalligisten wurde genehmigt und erlaubt ab sofort mehr als 300 Fans bei Heimspielen – vorbehaltlich aller weiteren Entwicklungen. „Das sind sehr gute Nachrichten für uns“, sagt Vereinschef Thomas Böttcher, der am Sonntag mit 400 bis 500 Zuschauern rechnet. Damit wäre der Westbahnhof wohl nicht ganz ausgelastet. Voraussichtlich dürfen rund 300 Steh- und 400 Sitzplätze belegt werden. Damit wäre der ursprünglich geplante Zuschauerschnitt von 600 nicht gefährdet.
Wohnbau Moskitos sind auf Ticketverkäufe angewiesen
„Um den Verein weiter zu konsolidieren, sind wir auf eine gewisse Summe aus Ticketverkäufen angewiesen“, erklärt Böttcher. „Dauerhaft vor 300 Zuschauern oder sogar weniger zu spielen, hätte die Existenz des Vereins akut gefährdet.“ Zwar treiben die Verantwortlichen die wirtschaftliche Stabilisierung weiter voran. Doch den Berg an Altlasten, der Böttcher nach eigener Aussage vor seinem Amtsantritt im März größtenteils verschwiegen wurde, haben die Essener längst nicht abgetragen.
Rund 20.000 Euro monatlich müssen sie bis zum kommenden Sommer abstottern, so Böttcher, „weil in der Vergangenheit Zahlungen versäumt oder teilweise sogar verweigert wurden. Es flattern immer noch neue Rechnungen ins Haus“.
Vier Testspiele finden zu Hause am Westbahnhof statt
Da kommen die Einnahmen aus dem Kartenverkauf ganz recht. 220 Dauerkarten hat der ESC bereits unter die Leute gebracht. Bevor die Moskitos am 13. November gegen die Eisadler Dortmund in die Regionalliga-Saison starten, stehen acht Vorbereitungspartien an - vier davon zu Hause. Echte Leckerbissen sind sicherlich die Duelle mit dem EV Duisburg und dem Herner EV als Light-Versionen der feurigen Derby-Abende in den vergangenen Jahren.
Vorbereitungsspiele
Fr., 2. Okt.: Dinslaken Kobras (A), 19.30
So., 4. Okt.: Dinslaken (H), 18.30 Uhr
Fr., 9. Okt.: Herford (A), 20 Uhr
So., 11. Okt.: Eisadler Dortmund (A), 19 Uhr
Fr., 16. Okt.: EV Duisburg (H), 20 Uhr
Fr., 23. Okt.: EV Duisburg (A), 19.30 Uhr
So., 25. Okt.: Herford (H), 18.30 Uhr
Fr., 30. Okt.: Herner EV (H), 20 Uhr
13. Nov.: Saisonstart gegen Eisadler Dortmund (A), 20 Uhr
Vor gut zwei Wochen sind die Moskitos ins Mannschaftstraining gestartet. Mit dem Angreifer Tom Goldmann präsentierten sie neulich ihren letzten Neuzugang. Der 26-Jährige sei ein „Teamplayer und bringt Tiefe in unseren Kader“, sagt Chefcoach Frank Petrozza über den Deutschkanadier. Noch habe man den Spieleretat aber nicht vollständig ausgereizt, die zweite Importstelle bleibt vorerst unbesetzt. Womöglich wird nachgerüstet, wenn die Saison nicht nach Plan läuft. Mit einem Altersschnitt von 26,4 Jahren stellt der ESC nicht unbedingt die jüngste Mannschaft.
Vorwiegend neue Spieler aus dem Amateurbereich
Petrozza holte vorwiegend neue Kräfte aus dem Amateurbereich, die früher schon einmal am Westbahnhof aktiv waren oder aus Essen stammen und daher Identifikationspotenzial mitbringen. Das Grundgerüst bilden mit Enrico Saccomani, Stephan Kreuzmann, Thomas Richter, Andre Huebscher, Aaron McLeod und Marc Zajic sechs gestandene Spieler, die bereits in der Oberliga bei den Mücken unter Vertrag standen.
Ihre Weiterbeschäftigung ist durchaus eine Ansage, dass der ESC nicht allzu lange in der vierten Liga bleiben möchte, wenn es die finanzielle Situation denn zulässt. Doch zunächst freuen sich die Essener auf Heimspiele vor Publikum.