Essen. Essenerinnen verlieren nach 1:0-Führung durch Nicole Anyomi noch mit 1:3 gegen Eintracht Frankfurt. Gäste nutzen individuelle Fehler eiskalt aus.

Die SGS Essen hat in der Frauenfußball-Bundesliga mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. An der Hafenstraße verpatzten die Schönebeckerinnen die Heimpremiere mit 1:3 (1:2) gegen Eintracht Frankfurt. Nach zwei Spieltagen steht das Team von Markus Högner damit noch ohne Punkt da und hat ein Torverhältnis von 1:6.

300 Zuschauer sorgten für Atmosphäre

Doch während das 0:3 gegen den Meister VfL Wolfsburg zum Auftakt aufgrund der Qualität des Gegners noch eher zu verkraften war, tat die neuerliche Pleite weh. Denn mit der Eintracht stand der SGS diesmal ein Team aus der gleichen Gewichtsklasse gegenüber. Es sollte eine erste Standortbestimmung sein. „Ich habe einige gute Ansätze gesehen und bin nicht grundsätzlich unzufrieden mit unserer Leistung“, sagte SGS-Coach Högner anschließend. Für ihn war der Knackpunkt: Ein zu hohes Maß an individuellen Schnitzern. „Das ist in so einem engen Spiel entscheidend. Frankfurt hat unsere unnötigen Fehler eiskalt ausgenutzt.“

Zumal es das erste Heimspiel der Saison war, noch dazu durften die SGS-Damen erstmals seit Monaten im Stadion Essen vor Publikum kicken. 300 zugelassene Besucher sorgten laut Högner für eine „gute Atmosphäre, vor allem in der ersten Halbzeit hat man gemerkt, wie die Mannschaft von den Fans gepusht wurde.“

Klasen am Sprunggelenk verletzt

Und anfangs schienen die Dinge auch ganz nach dem Geschmack der Essenerinnen zu laufen. Acht Minuten waren gespielt, als ein langer Ball auf Nicole Anyomi kam. Die flinke Angreiferin behauptete sich im Laufduell und erzielte die 1:0-Führung - zugleich war es der erste Schönebecker Treffer der Saison 2020/21.

Lange währte die Freude bei den Gastgeberinnen allerdings nicht: Frankfurts Laura Feiersinger glich per Strafstoß aus (15.), und die nächste schlechte Nachricht folgte kurz darauf: Jacqueline Klasen verletzte sich am Sprunggelenk und musste für Alida Dzaltur ausgewechselt werden. Gar nicht erst im Kader stand die an den Adduktoren verletzte Führungskraft Irini Ioannidou. Ebenso fehlten Manjou Wilde und Lisa Klostermann.

Kurz vor der Pause in Rückstand geraten

Kurz vor der Pause (42.) geriet die die SGS durch einen direkt verwandelten Freistoß von Verena Aschauer in Rückstand. Bis zum Beginn der Schlussviertelstunde hielten die Gastgeberinnen die Partie offen. Dann traf SGE-Stürmerin Laura Freigang (74.) und verpasste allen Essener Bemühungen den spielentscheidenden Dämpfer. Wobei Högner sich schon vor dem dritten Frankfurter Tor gewünscht hatte, dass sich sein Team teilweise entschlossener gegen den Rückstand stemmt. „Nach dem 1:2 hat mir die Körpersprache einiger Spielerinnen nicht gut gefallen“, kritisierte der Fußballlehrer. „Da gab es keinen Grund, den Kopf bereits in den Sand zu stecken. Das habe ich nach dem Spiel ganz klar angesprochen.“

Nun wollen sich die Essenerinnen schütteln und am Montag in die Vorbereitung auf das Gastspiel beim ebenfalls noch punktlosen SV Werder Bremen in zwei Wochen (27. September, 14 Uhr) starten. Die Länderspiel-Unterbrechung am kommenden Wochenende nutzt die SGS für einen Test gegen das niederländische PEC Zwolle.