Wolfsburg. Beim 3:0-Sieg des Double-Gewinners gegen die Essenerinnen mussten die Gastgeberinnen dieses Mal gar nicht viel tun um zu dominieren.

Fast auf den Tag genau zwei Monate ist es her, dass die SGS Essen dem VfL Wolfsburg im Pokalfinale wirklich alles abverlangte. Zwei Mal gingen die Bundesliga-Fußballerinnen von der Ardelhütte in der regulären Spielzeit in Führung und schlugen selbst dann noch einmal zurück, als der VfL schon wie der sichere Sieger aussah: Irini Ioannidou sorgte mit einem direkt verwandelten Freistoß für die Verlängerung, die aber keine Entscheidung herbeiführte.

Diesmal kam kaum Spannung auf

Als Alexandra Popp für Wolfsburg im Elfmeterschießen patzte, hatte die SGS kurz wieder die Nase vorn. Doch die Sensation blieb bekanntlich aus. Als sich nun beide Klubs zum Saisonstart gleich wieder gegenüberstanden, kam dagegen kaum Spannung auf: Mit 3:0 setzte sich Wolfsburg gegen die nach je zwölf Ab- und Zugängen neuformierten Essenerinnen souverän durch und zeigte auf, was SGS-Trainer Markus Högner schon seit Wochen erklärt: Es gibt noch viel zu tun. „Wir müssen feststellen, dass Wolfsburg klar dominiert hat und wir zu wenig Torgefahr ausgestrahlt haben. Dazu haben wir uns hinten einige einfache Abspielfehler geleistet. Insgesamt habe ich schon mehr erwartet.“

So hatte der VfL gar nicht allzu viele klare Torchancen. Und zum Erfolg kamen die Gastgeberinnen dann auch jeweils nur mit Unterstützung der SGS. So fiel das 0:1 nach einer Ecke, bei der keine Essenerin aktiv zum Ball ging und dieser unglücklich vom Schienbein von Jill Baijings Torschützin Lena Oberdorf vor die Füße fiel. Beim 0:2 direkt nach dem Seitenwechsel holte Essens Carlotta Wamser ihre Gegenspielerin Pia-Sophie Wolter von den Beinen. Lena Goeßling vollstreckte aus elf Metern.

Das 0:2 fiel zu einem unglücklichen Zeitpunkt

„Das war für uns ein sehr unglücklicher Zeitpunkt“, befand Högner. Denn das 0:1 war bis dahin ein gefährliches Ergebnis. „Wenn du das Spiel weiter offenhältst, bekommst du hinten raus nochmal die Chance und es wird ganz eng.“ Tatsächlich hatte die SGS im zweiten Durchgang noch zwei Möglichkeiten durch Nicole Anyomi und die eingewechselte Estelle Laurier, die bei ihrem Debüt zu uneigennützig agierte. „Man hat klar gesehen: Wenn wir aggressiv nach vorne verteidigt haben, haben sich auch Räume ergeben“, sagte Högner.

Wolfsburg nutzte jedoch auch die dritte Einladung zum Tor. Ein einfacher Ballverlust der Essenerinnen und ein freundlicher Geleitschutz bescherten Doppelpackerin Oberdorf den perfekten Einstand beim VfL. „Man muss aber auch sehen, dass wir in Wolfsburg in der Vorsaison mit einer ganz anderen Mannschaft sogar 1:5 verloren haben. Gut für uns ist, dass wir in den nächsten Spielen mehr Ballbesitz haben werden“, relativierte Högner. Irini Ioannidou wird dann wohl auch wieder dabei sein. In Wolfsburg meldete sie sich beim Warmmachen mit Leistenproblemen ab.