Essen. Essener Zweit-Regionalligist gewinnt ehemaligen BBL-Spieler Lars Wendt als Co-Trainer. Kontakte des Sportlichen Leiters waren ausschlaggebend.

Die ETB Miners haben einen nahezu beispiellosen Niedergang hinter sich, doch die Essener Basketballer locken dennoch große Namen, die sich versuchen wollen, die „Karre“ nach einem Totalschaden wieder flott und auf die Überholspur zu bekommen. Die Essener gaben nun die Verpflichtung von Lars Wendt als neuem Co-Trainer bekannt, der gebürtige Kieler und ehemalige Erstliga-Spieler wird in der kommenden Saison Headcoach Dragan Torbica unterstützen.

Für Wendt ist es die Möglichkeit, wieder im Basketball Fuß zu fassen, seine aktive Karriere hatte er in Schalke aufgrund einer Knorpelverletzung in der Spielzeit 2018/19 abrupt beenden müssen. In diesem Sommer erwarb Wendt die B-Lizenz, nun will er helfen und weiter dazulernen. „Ich bin schon gespannt, von Dragan Torbica zu lernen. Ich hörte aus allen Ecken nur lobende Worte über sein Wissen und die Art, es zu übermitteln. Die serbische Schule gehört im Basketball eben zur Crème de la Crème.“

Als Spieler mit Jena in die BBL aufgestiegen

Wendt selbst schaffte es in seiner aktiven Karriere ebenfalls in die Beletage des deutschen Basketballs. Über Paderborn (Pro A) und Schwelm (Pro B), wo er zum ersten Mal auf den heutigen Sportlichen Leiter der Miners, Raphael Wilder, traf, zog es ihn nach Jena, wo er 2016 den Aufstieg in die BBL schaffte.

Seine Zeit im Oberhaus verbrachte der Neu-Essener allerdings in Bremerhaven, 2018 wechselte er zu Raphael Wilder nach Schalke. Und dann das Ende: „Eine schwierige Zeit. Einen neuen Lebensweg und -Mittelpunkt finden sowie der Profikarriere so abrupt Ade zu sagen, das alles hat viel Kraft gekostet. Ich brauchte Abstand vom Basketball“, beschreibt Lars Wendt diese Zeit.

Raphael Wilder, Sportlicher Leiter der ETB Miners
Raphael Wilder, Sportlicher Leiter der ETB Miners © Kerstin Bögeholz

Kontakt zu Wilder spielt entscheidende Rolle

Nun ist sie reif für die Rückkehr. Ausgerechnet in Essen. Natürlich spielte der Kontakt zu Wilder („Lars hat als Spieler selbst viel erlebt und fängt jetzt an, sein Wissen auch an andere Spieler weiterzugeben.“) die entscheidende Rolle. Aber der Assistent sagt auch: „Der andere Beweggrund war dieser große Verein. Die Atmosphäre, damals am Hallo gegen Essen zu spielen, war großartig. Dass es so bergab ging, war traurig zu beobachten. Ein Teil davon zu sein, hier wieder etwas aufzubauen in Richtung Bundesliga, hat mich gereizt. Denn der Standort hat alles, die breite Basis mit unzähligen Jugendmannschaften ist vorhanden. Essen verdient hochklassigen Basketball.“

Bei den Miners wird man es gerne hören. Das „Projekt Wiederaufstieg“ startet übrigens – so ganz praxisbezogen – am 31. Oktober. Dann geht die Zweite Regionalliga, so zumindest der Plan in diesen Tagen, in die neue Spielzeit.