Gelsenkirchen. Schalke startet mit elf Spielern in die neue Saison, aus dem Vorjahres-Aufgebot sind nur fünf Profis übrig geblieben. Lars Wendt fehlt.

Vier Monate und einen Tag nach dem letzten Auftritt in der 2. Bundesliga ProA gegen die Uni Baskets Paderborn war die Sommerpause für die Basketballer des FC Schalke 04 vorbei. Inzwischen befinden sich die Königsblauen wieder im Training. Headcoach Raphael Wilder nimmt seine Jungs kräftig ran und will zunächst einmal dafür sorgen, dass die konditionellen Grundlagen nach so langer Zeit wieder stimmen. Der Ball bleibt vorerst in der Ecke liegen.

Die erfolgreichen Methoden des 66-Jährigen, der in seine sechste Saison auf Schalke geht, hat inzwischen auch Lavon Hightower kennengelernt. Der 22-jährige US-Amerikaner ist der sechste und letzte Zugang in diesem Sommer. Er machte am Montag einen Tag nach seiner Ankunft in Deutschland die erste Einheit in seinem neuen Klub mit.

Schalke geht mit elf Spielern in die neue Saison

So sieht der Kader der Schalker Basketballer für die kommende Saison in der 2. Bundesliga ProA aus:

Zugänge: Johannes Joos (Gladiators Trier), Jordan Spencer (London Lions), Marley Jean-Louis (EN Baskets Schwelm), Darnell Dunn (Pepperdine University/USA), Brandon Parker (Francis Marion University/USA), Lavon Hightower (Missouri Western State University/USA).

Abgänge: Courtney Belger, Austin Arians, Brandon Parrish, Lars Wendt (alle Ziel unbekannt), Patrick Carney (Karriereende), Niclas Sperber (Karlsruhe Lions), Jakob Mampuya (Baskets Elchingen), Michael Haucke (BSV Wulfen).

Kader: Björn Rohwer, Adam Touray, Johannes Joos, Shavar Newkirk, Thomas Szewczyk, Jordan Spencer, Marley Jean-Louis, Shawn Gulley, Darnell Dunn, Brandon Parker, Lavon Hightower.

Die gute Nachricht: Alle Spieler haben die Vorbereitung unverletzt aufgenommen. „Unser Physiotherapeut Holger Just hat einen Kurz-Check vorgenommen“, berichtet Raphael Wilder. Der Eindruck nach den ersten Einheiten ist positiv. „Die Jungs sind nicht schlecht in Form“, so der Coach. Ein Urteil über die Qualität der Neuen ist zum jetzigen Zeitpunkt ohne Balltraining allerdings noch nicht möglich.

Aus dem Kader der vergangenen Spielzeit sind mit Björn Rohwer, Adam Touray, Shavar Newkirk, Thomas Szewczyk und Shawn Gulley nur noch fünf Gesichter übrig geblieben. Liebend gerne hätten die Königsblauen auch den Vertrag mit einem gesunden und einsatzfähigen Lars Wendt verlängert. Aber nach seiner schweren Verletzung, die er sich am 20. Oktober des vergangenen Jahres im Spiel bei Phoenix Hagen zuzog, leidet der 26-Jährige noch an den gesundheitlichen Folgen. Eine Rückkehr auf das Feld ist in absehbarer Zeit auszuschließen.

Lars Wendt war vor einem Jahr der Königstransfer des FC Schalke 04. Er kam von den Eisbären Bremerhaven aus der Basketball-Bundesliga nach Gelsenkirchen. Er hatte sich einiges vorgenommen, aber bereits am 5. Spieltag war die Saison für den Aufbauspieler vorzeitig beendet. Er erlitt in Hagen eine schwere Außenbandverletzung.

Eine lange Leidensgeschichte

Erst hieß es, er habe sich einen doppelten Bänderriss im Knöchel zugezogen und würde für wahrscheinlich sechs Wochen ausfallen. Aber die konservative Behandlung schlug nicht an. Es trat keine wesentliche Besserung bei dem gebürtigen Kieler ein. Er kam, wie eine Kontroll-MRT deutlich machte, um eine Operation am Sprunggelenk nicht herum. Es blieb nicht die einzige Operation, es folgte eine zweite. Bis heute weilt Lars Wendt täglich im medicos.AufSchalke und kämpft mit den schmerzhaften Folgen.

„Lars und ich kennen uns sehr gut und haben seit vielen Jahren ein ganz besonderes Verhältnis zueinander. Wir hatten uns sein Engagement beim FC Schalke 04 ganz anders vorgestellt“, sagt Raphael Wilder. Er hatte Lars Wendt bereits in Schwelm trainiert. „Die Hoffnung, dass er wieder für uns auflaufen kann, war immer da, doch zum jetzigen Zeitpunkt ist das kein Thema. Wir sind in regelmäßigem Kontakt und werden es auch weiterhin bleiben, denn er ist ein toller Mensch und ein fantastischer Spieler, den ich auf und abseits des Feldes schmerzlich vermisst habe. Ich wünsche ihm aber erst einmal, dass er wieder schmerzfrei laufen kann. Das ist das Wichtigste.“

Auch Tobias Steinert bedauert die Entwicklung. „Lars ist ein Ausnahmespieler, der uns in der vergangenen Saison sehr gefehlt hat und der jedem Team gut zu Gesicht stünde“, sagt der Abteilungsleiter. „Vor allem für ihn tut es mir wahnsinnig leid, dass er sich mittlerweile seit fast einem Jahr mit dieser Verletzung herumplagt. Eine Verlängerung seines Vertrags macht zum aktuellen Zeitpunkt jedoch keinen Sinn, da ein Comeback noch einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Wir wünschen Lars alles erdenklich Gute, eine vollständige Genesung. Wir werden ihm auch weiterhin im Rahmen unserer Möglichkeiten zur Seite stehen.“