Essen. Essener Erstligist nimmt Jennifer Cramer nicht unter Vertrag, schaut sich aber weiterhin um. Testspiel an diesem Donnerstag gegen Werder Bremen.
Zehn Zugänge hat die SGS Essen bereits gemeldet. Da kommt das einwöchige Trainingslager in Lastrup Trainer Markus Högner gerade recht. Er muss die Neuen integrieren und aus den Bundesliga-Fußballerinnen wieder eine Mannschaft formen. Knapp ein Monat bleibt ihm, ehe die Saison für die SGS am Freitag, 4. September, beim VfL Wolfsburg startet.
Doch mit einem Auge hält der Trainer auch weiterhin den Transfermarkt im Blick. Denn die eine oder andere Verstärkung würde er gerne noch an die Ardelhütte lotsen. „Natürlich schauen wir uns weiterhin um. Aber ganz ohne Zeitdruck“, erklärt SGS-Manager Florian Zeutschler. Schließlich endet die Wechselfrist coronabedingt erst am 5. Oktober. „Wir können mit unserem Kader definitiv so in die Saison starten und werden nur dann noch etwas machen, wenn es für uns einen sportlichen Mehrwert ergibt.“
Bei Ex-Nationalspielern hat es sportlich nicht gepasst
Und den sah die SGS in einer Verpflichtung der Ex-Nationalspielerin Jennifer Cramer offenbar nicht. Knapp eine Woche trainierte sie in Essen mit und kam auch im Testspiel gegen Borussia Bocholt (2:0) zum Einsatz. „Sportlich hat es für uns nicht gepasst“, begründet Zeutschler. Dabei hätte die 27-Jährige grundsätzlich das Anforderungsprofil erfüllt.
Die von der SGS gewünschte Erfahrung auf höchstem Niveau hätte die frühere Potsdamerin mitgebracht: 2011 und 2012 wurde sie mit Turbine Deutscher Meister und im Jahr darauf Europameisterin mit der DFB-Auswahl. Aber eine Verletzung sorgte dann für den Karriereknick: Seit 2018 hat Cramer nicht mehr gespielt und ist mittlerweile seit gut einem Jahr vereinslos. Nun möchte die Abwehrspielerin einen Neuanfang wagen, aber eben nicht bei der SGS.
Vakante Position im Mittelfeld
Trotzdem könnte es mit einer weiteren Verpflichtung schnell gehen. Denn auch ins Trainingslager nahmen die Essenerinnen eine Probespielerin mit. Den Namen möchte Zeutschler noch nicht nennen, so klangvoll wie der von Cramer ist er aber wohl nicht. Im Test an diesem Donnerstag gegen den Liga-Konkurrenten Werder Bremen kann sie sich zeigen. Auf ihrer Position im Mittelfeld wäre in Schönebeck nicht erst nach dem Abgang von Ramona Petzelberger durchaus ein Platz vakant.
Mittlerweile ist auch der neue Verein der gebürtigen Essenerin bekannt geworden: Die 27-jährige Petzelberger zieht es in die Premier League zu Aston Villa, wo sie unter anderem mit der früheren SGS-Torfrau Lisa Weiß zusammenspielen wird.