Essen. Essener Regionalligist trifft auf einen ambitionierten Südwest-Regionalligisten. Schon im Vorjahr trafen sich beide Traditionsklubs auf Augenhöhe.
Und wieder fährt der Mannschaftsbus von Rot-Weiss Essen Richtung Süden. An diesem Mittwoch bestreitet das Team von Trainer Christian Neidhart sein viertes Vorbereitungsspiel, Gastgeber sind diesmal die Offenbacher Kickers. Anpfiff ist um 13 Uhr. Eine ungewöhnliche Zeit, aber aufgrund der Corona-Auflagen sind die Fans sowieso außen vor.
RWE begreift sich als „Schützenswertes Kulturgut“, beim OFC heißt es „Kult sind wir“ - zweifelsohne treffen in diesem Duell zwei Traditionsklubs aufeinander, die sich auch sportlich einiges vorgenommen haben. Rot-Weiss gilt als Aufstiegsfavorit und nimmt diese Rolle diesmal ohne Wenn und Aber an. Zum Gegner sagt Neidhart: „Offenbach ist ein ambitionierter Gegner, der sich gut verstärkt hat. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe.“
Im Vorjahr war es die Generalprobe
Da konnte er noch nicht wissen, dass die Kickers zu Wochenbeginn noch Florent Bojaj, einen Stürmer aus der ersten bulgarischen Liga, dazu geholt haben.
Im Vorjahr trafen beide Regionalligisten zur Saisoneröffnung an der Hafenstraße aufeinander. Die Partie endete 2:2, die Offenbacher waren schließlich beim Saisonabbruch im Südwesten Tabellenachter weit (16 Punkte) hinter dem Dritten TSV Steinbach Haiger, bei dem die Essener am vergangenen Samstag nach einem guten Auftritt mit 2:1 gesiegt hatten.
Aus alten Mustern herausholen
Diesmal ist dieser Vergleich OFC gegen RWE noch längst keine Generalprobe, sondern fällt nach wie vor in die Probier- und Experimentierphase. Die Trainer wollen die Spieler testen - in unterschiedlichen Rollen und taktischen Systemen. Und weil Neidhart natürlich eine andere Vorstellung hat als sein Vorgänger Christian Titz, müssen sich die Spieler umstellen. „Sie müssen auch aus alten Mustern herausgeholt werden“, weiß der Coach. Und natürlich ändern sich da die Laufwege, woran sich nicht nur die Neuen wie Simon Engelmann gewöhnen müssen.
Klar ist aber, dass die Duelle mit Mannschaften auf Augenhöhe fundiertere Erkenntnisse bringen als die gegen unterklassige Gegner. „Da sieht man eher, wo man steht und wo man Probleme hat, als wenn wir 80 Minuten lang auf ein Tor spielen.“ Letzteres wird am Mittwoch ganz sicher nicht der Fall sein.