Essen. Die Kettwiger sind beim Verbandsspruchausschuss des Westdeutschen Handballverbandes in die Berufung gegangen, das Ergebnis steht noch aus.

Ober- oder Verbandsliga: Der Kettwiger SV lebt weiterhin im Ungewissen, welcher Klasse er in sechs Wochen beim Saisonstart angehören wird. Die „Hängepartie“ war durch den vorzeitigen Abbruch der letzten Meisterschaftsrunde Anfang März aufgrund der Corona-Krise entstanden. Die Entscheidung über die Absage stand Mitte April fest. Nachdem sich der Handballverband Niederrhein für die Quotienten-Regel entschied, hatte der KSV als Tabellendritter das Nachsehen und musste dem Bergischen HC II den Vortritt lassen.

Der HVN hat den Einspruch abgelehnt

Die Kettwiger legten am 5. Mai Einspruch ein, der jedoch vom HVN abgelehnt wurde. Gerd Wittfeld, stellvertretender Abteilungsleiter Handball: „Wir haben am 1. Juli gegen dieses Urteil beim Verbandsspruchausschuss des Westdeutschen Handballverbandes Berufung eingelegt. Das Urteil liegt uns noch nicht vor.“ Der Vorsitzende Werner Dörnenburg sieht die Lage jedoch realistisch: „Sollten wir erneut scheitern, haben wir aber alles versucht.“

Würde es bei der Ablehnung durch den WHV bleiben, müssten die Kettwiger nach ihrem Aufstieg im Jahr 1997 beim derzeitigen Stand am 29. August in Wülfrath wieder in der Gruppe zwei der Verbandsliga starten. So ganz sicher ist sich Werner Dörnenburg aber nicht, dass dieser Termin aufgrund der Corona-Einschränkungen auch eingehalten werden kann. Stellvertreter Gerd Wittfeld liebäugelt aber weiterhin mit dem Oberliga-Aufstieg: „Der Klassenerhalt wäre dann natürlich das vorrangige Ziel. In der Verbandsliga würden wir nach der letzten erfolgreichen Saison alles versuchen, erneut wieder ganz oben mitzuspielen. Eine Reihe anderer Vereine wie die SG Ratingen, TuS Lintfort oder die Bergischen Panther sind aber auch sehr gut aufgestellt.“

Linkshänder Jonas Hündgen verstärkt das Team

Gerd Wittfeld setzt dabei auf das eingespielte Team: „Die Mannschaft hat sich nur unwesentlich verändert. Mit Jonas Hündgen haben wir uns vor allem durch einen Linkshänder wesentlich verstärkt.“ Der 24-Jährige hat in der Oberliga beim Mittelrheinvertreter HC Weiden gespielt und wohnt jetzt auch in Rüttenscheid. Er absolviert ein Masterstudium in Essen und ist durch einen Bekannten auf den KSV hingewiesen worden: Jonas Hündgen: „In der Mannschaft habe ich mich sofort wohl gefühlt.“ Sprach’s – und nahm das Training mit Vollgas wieder auf.