Essen. Nach der 0:3-Heimniederlage gegen den FC Bayern München musste das Högner-Team Potsdam noch vorbeiziehen lassen. Nun zählt nur das Pokalfinale.

Im Schlussakt der Frauen-Bundesliga ist die SGS Essen auf den fünften Tabellenplatz abgerutscht. Die Schönebeckerinnen unterlagen dem FC Bayern München am letzten Spieltag mit 0:3 (0:1). Zeitgleich gewann Turbine Potsdam bei der TSG Hoffenheim (2:1) und eroberte so den vierten Platz zurück, auf den die Essenerinnen erst unter der Woche geklettert waren.

„Das ist nicht dramatisch, aber hundertprozentig zufrieden bin ich nicht“, sagte SGS-Trainer Markus Högner anschließend. „Wir haben den vierten Platz aber nicht heute verspielt, sondern zu viele Punkte gegen die Teams von unten liegen gelassen“, meinte der Coach mit Blick auf die vorherigen Ausrutscher gegen die nun feststehenden Absteiger USV Jena (1:1) und 1. FC Köln (0:1).

Turid Knaak von der SGS Essen  (dunkles Trikot) wurde in der zweiten Hälfte ein möglicher Foulelfmeter verwehrt - die Schlüsselszene für die Essenerinnen.
Turid Knaak von der SGS Essen (dunkles Trikot) wurde in der zweiten Hälfte ein möglicher Foulelfmeter verwehrt - die Schlüsselszene für die Essenerinnen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Derweil feierte der Gegner aus München im Stadion Essen den Einzug in die Champions League. Dank Treffern von Lina Magull (45.+3), Linda Dallmann (72.) und Jovana Damnjanovic (75.) behauptete der FCB Rang zwei. „Knackpunkt“ für die Niederlage war für Högner eine Szene gegen Mitte der zweiten Halbzeit. Da wurde SGS-Stürmerin Turid Knaak im Strafraum der Münchenerinnen abgeräumt - der wohl berechtigte Strafstoß-Pfiff blieb allerdings aus. „Das war ein klarer Elfmeter“, haderte Högner.

Dallmann besorgte das 2:0 für München

Beinahe im Gegenzug stellte die frühere Essenerin Dallmann sehenswert auf 2:0. Und nur zwei Minuten später traf Jacqueline Klasen bei einer Grätsche gegen Bayerns Lineth Beerensteyn im eigenen Sechszehner zwar den Ball, aber auch viel Knöchel. Diesmal zeigte die Unparteiische auf den Punkt. Damnjanovic verwandelte. 0:3. Damit war das Spiel gegessen.

„Insgesamt war Bayern die bessere Mannschaft. Sie haben sich den Sieg verdient“, meinte Högner. Dabei war die SGS zu Beginn der zweiten Hälfte durchaus gut im Spiel, setzte die Bayern durch frühes Anlaufen unter Druck. Das hatte in der ersten Hälfte noch anders ausgesehen. Das 0:1 - ein traumhafter Freistoß von Lina Magull - fiel zwar erst mit dem Pausenpfiff. Doch der Rückstand war eigentlich überfällig. Während von der SGS-Offensive kaum etwas zu sehen war, kamen die Gäste zu zahlreichen Chancen. Doch Torfrau Stina Johannes hielt ihr Team im Spiel.

Lea Schüller bekam eine Verschnaufpause

Gar nicht in der Startelf gegen ihren künftigen Arbeitgeber stand Top-Stürmerin Lea Schüller. „Lea hat in letzter Zeit sehr viel gespielt, sie war müde“, sagte Högner über die 16-Tore-Frau. Was vor dem achten Pflichtspiel innerhalb von 25 Tagen wohl für einige Essenerinnen galt. Ramona Petzelberger sollte eigentlich von Beginn an auflaufen, musste aber kurzfristig passen. Ihr zwickte der Hüftbeuger. Laut Högner „nur eine Vorsichtsmaßnahme.“

Denn klar ist: Die SGS wollte kein Risiko eingehen, bevor es am kommenden Samstag im DFB-Pokalfinale gegen Meister VfL Wolfsburg geht - das Highlight der Saison. Was die Essenerinnen dafür aus dem Spiel gegen Bayern mitnehmen können? „Wir wollen an unsere Leistung zu Beginn der zweiten Halbzeit anknüpfen und mutig nach vorne spielen“, kündigt Högner an. „Wir werden uns nicht verstecken.“

SGS Essen - FC Bayern München 0:3 (0:1).
Tore:
0:1 Magull (45.+3), 0:2 Dallmann (72.), 0:3 Damnjanovic (75., FE.)
SGS: Johannes - Ostermeier, Brüggeman, Hegering - Ioannidou (74., Schüller), Senß, Feldkamp (80., Feldkamp), Klasen - Anyomi (80., Nesse), Knaak, Oberdorf (80., Grutkamp).