Essen. Essener Erstligist blieb wie die männlichen Kollegen vor dem Spiel unter sich. Nicht einfach, weil die wenigsten Fußballerinnen Profis sind.
Saison-Abbruch, individuelles Training in den eigenen vier Wänden, später Übungseinheiten in Kleingruppen und nun eine einwöchige Hotelquarantäne mit Mannschaftstraining: Die zurückliegenden drei Monate waren auch für die SGS Essen eine große Herausforderung.
Doch die Bemühungen wurden mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs auch im Frauenfußball belohnt. Der natürlich wie bei den Männern unter strengen Auflagen stattfindet, die aber für die Bundesliga-Fußballerinnen durchaus höhere Hürden darstellen als für die männliche Konkurrenz. Eine einwöchige Hotelquarantäne muss nicht nur vom Verein finanziert werden, auch die Teilnahme der Spielerinnen ist nicht selbstverständlich. Denn nicht wenige sind überhaupt keine Profis, sondern noch berufstätig, andere gehen zur Uni oder zur Schule.
Anspannung konnte man schon spüren
„Glücklicherweise hatten bei uns die Spielerinnen keine Probleme, mit in die Quarantäne zu gehen“, erklärt SGS-Trainer Markus Högner. Lena Oberdorf und Nicole Anyomi hatte ihre Abi-Prüfungen bereits hinter sich. Mental habe er allerdings seinen Spielerinnen die Anspannung schon angemerkt. „Gerade am Anfang waren viele noch mit einem Bein im alten Leben. Mit der Zeit haben sich aber alle auf die neue Situation eingelassen. Im Moment fühlt es sich so an, als wären wir im Tunnel. Wir machen einfach das Beste draus.“
Und dazu gehört auch, dass er sich in seiner täglichen Arbeit nicht mehr eingeschränkt fühle und seine Mannschaft durch das anhaltende Beisammensein womöglich noch akribischer auf das DFB-Pokal-Viertelfinale am Mittwoch (13.15 Uhr, live im WDR-Fernsehen) in Potsdam vorbereiten konnte.
Schalter umlegen vor den Englischen Wochen
Mangels Testspielgegner hat er aus seinem Kader zwei Mannschaften geformt und sie im Trikot gegeneinander antreten lassen. „Wir müssen den Schalter umlegen. Denn es geht jetzt Schlag auf Schlag“, erklärt Högner mit Blick auf die anstehenden Englischen Wochen. Immerhin: Verletzungen wurden bei der SGS in der Corona-Pause allesamt auskuriert, was angesichts der bevorstehenden Belastungen noch eine wichtige Rolle spielen dürfte.