Essen. Essenerinnen besiegen den 1. FFC Frankfurt mit 2:1 und dürfen weiter auf Rang vier spekulieren. Mangelnde Chancenverwertung macht Spiel spannend.

Die SGS Essen meldet sich in der Frauenfußball-Bundesliga im Kampf um den vierten Platz zurück. Nach einem kuriosen Spielverlauf schlug Schönebeck den 1. FFC Frankfurt mit 2:1 (0:0) und rückt damit bis auf zwei Punkte an die Hessinnen heran. Den Siegtreffer Laura Störzel mit einem Eigentor, nachdem zuvor schon Essens Marina Hegering für die Frankfurter Führung gesorgt hatte.

Im Zustandekommen war es ein glücklicher Erfolg der SGS, dem Spielverlauf nach aber ein verdienter. Typisch für die Essenerinnen: Sie waren vom Anpfiff weg hellwach. Lea Schüller setzte nach vier Minuten einen Drehschuss aber zu hoch an. Zwei Zeigerumdrehungen später war die Nationalspielerin nach einem genialen Zuspiel von Lena Oberdorf frei durch. Nach einem technischen Fehler in der Ballmitnahme war auch diese Großchance aber dahin.

Trainer Högner sauer über schwache Chancenverwertung

Nach einer Viertelstunde hätte die Führung aber spätestens fallen müssen: Doch auch im dritten Versuch scheiterte Schüller. Diesmal allerdings kläglich: Freistehend versuchte es die 22-Jährige mit einem Lupfer, der aber leichte Beute für FFC-Torfrau Heaberlin war. Essens Trainer Markus Högner hielt es an der Seitenlinie vor Ärger nicht mehr auf dem Stuhl.

Nicole Anyomi von der SGS im Zweikampf mit Frankfurts Sandrine Mauron.
Nicole Anyomi von der SGS im Zweikampf mit Frankfurts Sandrine Mauron. © Michael Gohl

Auch die Gäste wagten sich allmählich nach vorne: Reuteler zog nach einer Eck aus spitzem Winkel ab, SGS-Torfrau Stina Johannes war aber mit einer Fußabwehr zur Stelle. Auf der Gegenseite sorgte eine Ecke ebenfalls für Gefahr: Der Schuss von Oberdorf wurde aber abgeblockt. Obwohl die SGS ein Chancenplus hatte, musste sie froh sein, nicht kurz vor der Pause in Rückstand zu geraten: Lena Ostermeier rettete gegen Frankfurts Pawollek in höchster Not.

Hegering trifft per Rückpass ins eigene Tor

In die zweite Halbzeit startete die SGS erneut mit einer Angriffswelle. In Führung gingen trotzdem die Gäste. Ohne Torjubel, was nicht an den Abstandsregeln des DFB lag: Essens Hegering traf ins eigene Tor, weil sie bei einem Rückpass die Position von Keeperin Johannes völlig falsch eingeschätzt hatte. Es wäre halb so wild gewesen, hätte Schüller ihre vierte Torchance an diesem Abend genutzt: Petzelberger hatte fein vorgelegt, doch die Angreiferin ging angesichts der entgegenkommenden FFC-Torfrau Heaberlin nicht richtig zum Ball.

Erneut zum hörbaren Missfallen von Trainer Högner. Aber Schüller besänftigte ihren Coach schließlich doch noch: Knapp 20 Minuten vor dem Ende war sie erneut frei durch und traf diesmal trocken ins lange Ecke zum 1:1.

Gäste befreien sich aus der Umklammerung

Frankfurt konnte sich schnell wieder aus der Umklammerung befreien und hatte durch Reuteler selbst die Riesenchance zum 2:1. SGS-Torfrau Johannes vereitelte das und durfte sich kurz darauf freuen: Knaak tanzte ihre Gegenspielerin aus und brachte den Ball scharf in die Mitte, wo Frankfurts Störzel die Kugel unglücklich ins eigenen Tor lenkte. Das zweite Eigentor an diesem Abend, es war der Lucky Punch.

So haben sie gespielt

SGS Essen - 1. FFC Frankfurt 2:1 (0:0).

SGS: Johannes – Ostermeier, Hegering, Oberdorf, Dzaltur – Senß, Feldkamp (59. Grutkamp) – Anyomi (84. Nesse), Petzelberger, Knaak – Schüller (90. Lange).

Tore: 0:1 Hegering (51, Eigentor), 1:1 Schüller (73.), 2:1 Störzel (82., Eigentor).