Essen. Den international erfahrenen Center Jozo Brkic zu holen ist ein Coup. Der Wechsel aus der Pro B in die fünfte Liga soll kein Rückschritt sein.

Tobias Stadtmann, Trainer der Basketballer von Adler Union Frintrop, hatte vor wenigen Tagen gegenüber dieser Zeitung die Empfehlung an seine Mannschaft ausgesprochen, sie möge doch bald wieder mit dem Training beginnen – andernfalls könnten die Zweitregionalliga-Derbys gegen die ETB Miners weit weniger Spaß machen als vielleicht erhofft.

Es war die Anerkennung für eine – auf dem Papier zumindest – stimmige Kaderzusammenstellung der Schwarz-Weißen, die für den Moment jedenfalls dokumentiert, dass es der ETB mit dem direkten Wiederaufstieg sehr wohl ernst meint. Nun: Die Miners nehmen noch einen ordentlichen Schluck aus der Pulle und schießen förmlich in die Höhe.

Brkic hat internationale Erfahrung und herausragende Statistiken

Jozo Brkic verstärkt den Kader des Basketball-Zweitregionalligisten, der Center dürfte in dieser Liga mit seinen 2,11 Meter (!) Lufthoheit unter den Körben genießen. Der 33-jährige Kroate kommt mit im Schnitt 13,5 Punkten bei einer Wurfquote von 57 Prozent (!) ins Ruhrgebiet, erzielt in der vergangenen Saison in der Pro B in Iserlohn. Dazu gesellen sich 2,3 Assists und 5,3 Rebounds.

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Vor seinem Engagement im Sauerland war Brkic in der Ersten österreichischen Liga für Arkadia Traiskirchen aktiv, auch dort überzeugte er, verbuchte er im Schnitt 13,6 Punkte, 4,2 Rebounds und 1,1 Assists. Seine Karriere – international, mit Stationen in Kroatien, Slowenien, in den Kosovo, nach Rumänien, Bosnien und Ungarn. Und warum nun der Rückschritt in die fünfte deutsche Liga?

Wilder und Homscheidt arbeiten Hand in Hand – und sind begeistert

Dem ETB dürfte der Wunsch von Jozo Brkic in die Karten gespielt haben, die eigene berufliche Laufbahn voranzutreiben. Hier konnte Dieter Homscheidt, Erster Vorsitzender der Miners, helfen. „Es freut mich, mit Jozo einen sehr guten Spieler auf den großen Positionen vom ETB überzeugt zu haben“, so Homscheidt stolz. „Mit ihm gewinnen wir die Stärke, die wir in der letzten Saison zu häufig vermisst haben unter den Körben.“

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Auch Raphael Wilder ist begeistert. Im Falle von Brkic war Handlungsschnelligkeit gefragt. „Ein befreundeter Ex-Spieler von mir hat mir den Tipp gegeben, dass Jozo nach Gelsenkirchen umzieht, worauf ich unmittelbar Kontakt mit ihm aufgenommen habe“, so Wilder.

Auch er betont: „Nach unserem ersten Gespräch war klar, dass die Mithilfe von Dieter (Homscheidt) eine entscheidende Rolle bei der Verpflichtung von Jozo spielen würde. An dieser Stelle möchte ich Dieter mein Kompliment geben, dass er so schnell und unbürokratisch wesentlich dazu beigetragen hat, dass Jozo hier in Essen unterschrieben hat.“ Für Raphael Wilder sei dies noch einmal die Bestätigung gewesen, mit seinem eigenen Anheuern bei den krisengeschüttelten Miners keinen Fehler gemacht zu haben.

So sieht der Miners-Kader für die kommende Spielzeit aus

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„Es bestärkt mich in meiner Ansicht, dass der Verein es ernst meint, hier in Essen leistungsorientierten und professionellen Basketball aufzubauen. Jozos Verpflichtung ist da ein unglaubliches Zeichen. Über die Qualitäten dieses Spielers zu sprechen, erübrigt sich, wenn man seine Karriere betrachtet. Seine Verpflichtung ist eine großartige Bereicherung für den Basketball in Essen.“

Zum Kader 2020/21 gehören nun also: Chris Alexander, Thomas Szewczyk, Michael Möbes, Dragan Torbica (HC), Michael Agyapong, Nino Janoschek, Lennart Weichsel und Jozo Brkic.

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