Essen. US-Amerikaner verlängert in Essen und geht beim ETB in seine siebte Saison. Obwohl schon 36 Jahre alt, bleibt Alexander der große Hoffnungsträger.
Die Rückkehr in die Erste Regionalliga ist das große und einzige Ziel der ETB Wohnbau Miners, das sie bereits in der Saison 2020/21 erreichen wollen. Und auch das soll für den Zweitregionalligisten nur eine Etappe auf dem Weg zurück in die Zweite Bundesliga sein. So vollmundig hatten es die Essener Basketballer angekündigt. Ambitionen, die Raphael Wilder als neuer Sportlicher Leiter mit einer entsprechenden Kaderplanung untermauern soll.
Nun, die erste Personalie hat es in der Tat in sich: Die Miners einigten sich mit ETB-Ikone und Publikumsliebling Chris Alexander auf einen neuen Vertrag, damit geht der US-Boy in Essen in seine bereits siebte Saison. Es hätte beinahe noch nicht einmal eine erste gegeben.
Enge Beziehung zwischen Spieler und Fans
Seine Ablösung durch Marcus Parker war beschlossen, doch der Wunschkandidat der damaligen Baskets war nicht fit. Alexander wurde – praktisch – wieder aus dem Flugzeug geholt. In Essen entwickelte sich in den folgenden Jahren eine im hochklassigen Sport mittlerweile selten gewordene enge Beziehung zwischen Spieler und Fans, die Alexander auch verzeihen sollten, dass es der Amerikaner auch mal in Kirchheim und Schalke versuchte. Letztlich landete er immer wieder in Essen. Und auch nach seinem Gastspiel in England zog es ihn dorthin zurück, um dem in die Erste Regionalliga abgestürzten ETB wieder aufzuhelfen.
Das missriet zwar gründlich, den auch Alexander konnte den freien Fall nicht stoppen. Doch der Texaner beeindruckte mit seiner Statistik, legte als Topscorer der Essener 25 Punkte pro Spiel auf, war damit drittbester Werfer der Ersten Regionalliga West und steuerte darüber hinaus 3,5 Assists und 3,9 Rebounds bei. War der 36-Jährige damit auch der erhoffte Anführer einer jungen Miners-Mannschaft? Wahrscheinlich. Die Antwort verbleibt aber ein wenig im Dunkeln. Zu schwierig waren die Voraussetzungen, zu unausgeglichen das Team, zu groß das Verletzungspech.
Sportdirektor kennt ihn aus gemeinsamen Schalker Zeiten
Bei den Miners ist aber die Hoffnung begründet, dass Chris Alexander ein solcher Leader sein könnte, wenn es Raphael Wilder gelingt, ihm den geforderten Aufstiegskader zur Seite zu stellen. „Die letzte Saison ist natürlich nicht so gelaufen, wie wir uns das alle vorgestellt haben“, bilanziert auch Chris Alexander, um schnell nach vorne zu schauen: „Ich bin mir sicher, dass wir wieder erfolgreichen Basketball in Essen zeigen werden.“
Chris Alexander ist ein erstes Ausrufezeichen in Wilder kurzer Amtszeit. Beide kennen sich aus Schalker Zeit und so ist sich Wilder sicher, dass Alexander dem ETB trotz seiner 36 Jahre weiter helfen kann: „Wenn man hier hin kommt und aufsteigen will, dann macht es keinen Sinn, einen anderen Spieler als Chris unter Vertrag zu nehmen. Ich kenne Chris seit vielen Jahren und ich bin mir sicher, dass er genau der richtige Spieler für Essen ist.“