Essen. Gegen den designierten Meister ist das umformierte Team der SGS Essen chancenlos. Ausgerechnet Bald-Wölfin Lena Oberdorf hatte beim 0:1 Pech.
Der VfL Wolfsburg zieht in der Frauenfußball-Bundesliga weiter einsam seine Kreise. Auch mit einer Überraschungself konnte die SGS Essen den Tabellenführer nicht überraschen und verlor ihr erstes Heimspiel nach der Corona-Pause mit 0:3.
Trainer Markus Högner hatte seine Startformation im Vergleich zum Halbfinale im DFB-Pokal unter der Woche auf gleich acht Positionen umgestellt und damit auf die aktuell hohen Belastungen reagiert. Einzig Jacqueline Klasen, Jana Feldkamp und Nicole Anyomi blieben zunächst im Team.
Auch interessant
„Die Mädels haben das relativ ok gelöst“, erklärte Högner. „Mir war wichtig, sie mal auf diesem Niveau zu sehen und die anderen zu schonen.“ Anfangs hielt die SGS auch ohne die Nationalspielerinnen Lea Schüller, Turid Knaak und Marina Hegering mit dem Favoriten gut mit.
Zu Beginn verteidigt Essen tapfer – Oberdorf ist im Pech
Der VfL trat zwar von Beginn an spielbestimmend auf, die Essenerinnen aber verteidigten ihr Tor tapfer.
Erst nach einer knappen Viertelstunde näherten sich die Gäste erstmals an: Pajors Kopfball ging aber drüber, Essens Torfrau Kim Sindermann reagierte eine Minute später gegen Popp glänzend. Wolfsburg wurde zwingender und schlug dann auch nach einer halben Stunde eiskalt zu.
Pajor hatte im Essener Strafraum zu viel Platz und zog ab. Lena Oberdorf versuchte noch zu retten, fälschte den Ball aber unhaltbar ab und war damit unfreiwillig am 1:0 für ihren neuen Arbeitgeber beteiligt. Die Gäste wollten mehr: SGS-Torfrau Sindermann vereitelte die nächste Großchance, als sie nach Vorarbeit von Huth noch so gerade vor Wolfsburgs Torschützin am Ball war.
Etwas Ärger über den Schiedsrichter bei SGS-Trainer Högner
Beim Kopfball von Harder wäre sie kurz darauf chancenlos gewesen, doch die Dänin verfehlte das lange Eck.
Allerdings holte sie ihren Torerfolg mit dem Pausenpfiff nach: Blässe brachte den Ball herein, Harder hielt den Fuß hin und versenkte ihn diesmal im langen Eck. Fraglich ist aber, ob Schiedsrichterin Christina Biehl nicht zu Beginn des Wolfsburger Angriffs ein vermeintliches Foulspiel an Essens Mara Grutkamp hätte ahnden müssen.
„Eine klare Sache“, befand Högner. „Wenn wir dann nur mit 0:1 in die Pause gegangen wären, wäre vielleicht noch was drin gewesen.“ Die zweite Hälfte begann dann aber, wie die erste endete: mit einem Treffer für die Gäste. Pajor bekam den Ball an der Strafraumkante und erhöhte trocken auf 3:0. Die Partie lief gerade erst wieder 19 Sekunden.
Wolfsburg verwaltet, Essen wird am Ende noch gefährlich
Auch interessant
Spätestens jetzt war aus Essener Sicht die Messe gelesen. Die gute Nachricht aber war: Wolfsburg sah das ähnlich und schaltete runter in den Verwaltungsmodus. Die SGS wurde langsam mutiger und hatte Pech, dass Cristina Lange knapp im Abseits gestanden haben soll (66.).
Für die letzten 20 Minuten steigerte Högner mit den Einwechslungen von Knaak und Schüller noch einmal merklich die Qualität in der Offensive.
Die Wolfsburger Abwehrreihe war plötzlich gefordert, VfL-Torfrau Abt aber brachte die Partie ohne ernsthaften Arbeitsnachweis zu Ende. Vorne hätte die eingewechselte Jakabfi fast noch nachgelegt, als sich Essens Torfrau Sindermann in einem unnötigen Dribbling verzettelte. Sie entschärfte die Situation selbst, indem sie die Angreiferin kurzerhand auf Kosten einer Gelben Karte umriss.
Auch interessant
SGS Essen - VfL Wolfsburg 0:3 (0:2) – so haben sie gespielt:
SGS: Sindermann – Dzaltur, Feldkamp, Oberdorf, Klasen (70. Ostermeier) – Grutkamp, Breitenbach (65. Senß) – Anyomi (70. Knaak), Wilde (58. Petzelberger), Nesse – Lange (70. Schüller).
Tore: 0:1 Pajor (30.), 0:2 Harder (45.), 0:3 Pajor (46.).
Auch interessant