Leverkusen. Lea Schüller macht mit ihrem 3:1-Treffer zum Endstand in Leverkusen in der Nachspielzeit alles klar. Frühe Führung durch Ramona Petzelberger.

Die SGS Essen fährt nach Köln: Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte stehen die Bundesliga-Fußballerinnen im Endspiel des DFB-Pokals. Trotz aller Warnungen im Vorfeld war das Halbfinale gegen Bayer Leverkusen eine scheinbar klare Angelegenheit, nachdem Ramona Petzelberger bereits nach drei Minuten zur Führung traf. Doch so ganz ohne Drama kam die SGS nicht durch: Schönebeck holte Leverkusen selbst zurück und musste bis zum erlösenden 3:1 von Lea Schüller bis zur 93. Minute zittern.

Ein Auftakt nach Maß

Der Auftakt lief zunächst nach Maß: Marina Hegering schlug einen weiten Ball auf Nicole Anyomi, die zwei Leverkusenerinnen aussteigen ließ und den Ball überlegt in den Rückraum brachte: Die aufgerückte Petzelberger vollstreckte zum 1:0. Und mit diesem Treffer war ein Klassenunterschied erkennbar: Die Bayer-Elf fand überhaupt keine spielerische Mittel, um die SGS in Gefahr zu bringen. Die SGS hatte die Hoheit im Mittelfeld und zeigte taktisch eine reife Leistung. Defensiv standen die Essenerinnen sicher und gingen nach der Anfangsviertelstunde aktiv auf den zweiten Treffer. Turid Knaak brachte nach Vorarbeit von Jacqueline Klasen nicht genügend Druck in ihren Abschluss. Lea Schüller setzte nach einer knappen halben Stunde von der Strafraumkante zu hoch an, doch richtig gefährlich wurde es nach der anschließenden Ecke. Petzelberger flankte auf den zweiten Pfosten, wo Marina Hegering nicht lange fackelte. Doch Leverkusens Torfrau Wellmann parierte mit einem starken Reflex. Beim Schuss von Lena Ostermeier musste sie wenig später nicht eingreifen.

SGS holte Leverkusen zurück ins Spiel

Kurz vor der Pause aber belohnte sich die SGS folgerichtig für ihre Überlegenheit: Jana Feldkamp eroberte den Ball im Mittelfeld und als alle Gastgeberinnen mit einem Querpass auf Schüller rechneten, schlug sie einen Haken und markierte das 2:0 selbst. Im zweiten Durchgang machte die SGS genauso weiter: Feldkamp setzte Schüller in Szene, doch ihr Schuss geriet zu zentral. Das dritte Tor wäre die Entscheidung gewesen, stattdessen aber holten die Essenerinnen Leverkusen zurück ins Spiel: Hegering leistete sich bei einem Handspiel im Strafraum einen Blackout, Barth verkürzte per Strafstoß auf 1:2. Schüller hätte postwendend wieder für Ruhe sorgen können, doch Bayer-Torfrau Wellmann lenkte ihren Schuss an den Pfosten. So aber verlor die SGS merklich an Souveränität und Leverkusen steigerte sich.

Nach einer Ecke hätten die Gastgeberinnen fast ausgeglichen: Den Querschläger von Wich nahm Reger direkt, verfehlte aber das Essener Tor genauso wie wenig später Rudelic. Dann aber erhöhte Schönebeck wieder die Schlagzahl und gab ein Dauerfeuer auf das Bayer-Gehäuse ab: Schüller verpasste das 3:1, genauso wie Ostermeier aus kürzester Distanz und Hegering aus der zweiten Reihe (70.). Auch wenn die Essenerinnen das Kommando übernahmen: Das Zittern dauerte bis in die Nachspielzeit, als Schüller den hochverdienten Finaleinzug mit dem 3:1 perfekt machte.

SGS: Johannes – Ostermeier, Hegering, Brüggemann, Klasen – Senß (77. Wilde), Feldkamp – Anyomi, Petzelberger (67. Oberdorf), Knaak – Schüller. Tore: 0:1 Petzelberger (3.), 0:2 Feldkamp (42.), 1:2 Barth (57., FE), 1:3 Schüller (90.).