Essen. Rot-Weiss Essen baut neuen Kader für eine erfolgreiche Zukunft. Einige Entscheidungen sind gefallen. Einen neuen Rekordspieler gibt es auch.

Am 8. März dieses Jahres betraten die Spieler von Rot-Weiss Essen den Rasen im Sportpark Nord beim Bonner SC. Mit 3:1 gewannen die Jungs von der Hafenstraße dieses schwere Auswärtsspiel. Es sollte bis zum heutigen Tage das vorerst letzte Spiel auch unserer Mannschaft sein. Mittlerweile möchte man fast täglich einen alten Schmachtfetzen der Sängerin Alexandra anstimmen: „Sehnsucht heißt ein altes Lied der (Hafenstraße) Taiga“.

Das Dumme an der ganzen Sache aber nun, dass trotz offenen Saisonendes einige Verträge auslaufen, bleibt doch der 30. Juni weiterhin der 30. Juni. Und ob ein normaler Saisonverlauf die Optionen einiger Spieler im Vertragspoker verbessert oder gar verschlechtert hätte: Hätte, hätte Viererkette - alles spekulativ.

Mannschaft im Hintergrund arbeitet auf Hochtouren

Die Arbeit der Mannschaft hinter der Mannschaft läuft also in diesen Tagen auf Hochtouren an. Es gilt, auch in unsicheren Zeiten einen Kader zu planen, der hoffentlich in einer neuen Saison wieder auflaufen darf, um dort anzusetzen, wo man am 8. März unterbrochen wurde. Dass der Kader dann ein veränderter sein wird, liegt in der Natur der Dinge.

In den letzten Tagen wurden diesbezüglich weiter Tatsachen geschaffen. Zunächst einmal gab es einen Grund zur Freude, verlängerte doch selbiger sein Arbeitspapier auf unbekannte Zeit hinaus und avanciert somit zum aktuell dienstältesten Spieler bei RWE. Und nicht nur das: Kevin Grund hat sich mit seinen mittlerweile 285 Einsätzen unter die ersten Zehn der Rekordspieler vonne Hafenstraße gespielt. Das in einer Dekade zu schaffen, in welcher bei RWE die Kader häufiger ausgetauscht wurden als bei Aldi die Angebote, sollte Kevin Grund stolz machen.

Unaufgeregtes Spiel provoziert auch Kritik

Überhaupt musste er sich eigentlich Jahr für Jahr durchbeißen, war sein unaufgeregtes Spiel gelegentlich Anlass für harsche Kritik von den Tribünen. Neben der Tatsache, dass auch die Frisur nach Abpfiff immer noch zu sitzen wusste. Fand manch einer natürlich auch wieder nicht gut.

Man kann es als Fußballer eben nicht allen recht machen. Zurecht also findet sich Kevin Grund hinter so emotional behafteten, und mit großen Erinnerungen versehenen Namen wie Willi Lippens, Heinz Wewers, Frank Kurth, Dirk Helmig usw. wieder und kann in der kommenden Saison weiter daran arbeiten, dass auch sein Name eines Tages mit emotional schönen Dingen in Einklang gebracht wird. Ein Aufstieg könnte da sicherlich hilfreich sein. Schön, dass er bleibt!

Begeisterung spürbar, für RWE spielen zu dürfen

Mit Emotionen verbunden wurde in seiner kurzen Zeit bei RWE ein Spieler, der unseren Verein leider schon wieder verlassen wird. Es hat für Hedon Selishta keine Vertragsverlängerung gegeben. Gegeben hat es hingegen einen Spurt über das ganze Feld nach dem Tor in Wuppertal oder eine legendäre Humba in der Roten Erde zu Dortmund.

Zu Beginn der Saison hatte ich das Vergnügen, ein Treffen der Spieler mit Wurzeln in der Grafschaft Bentheim (Alex Hahn der andere) zu bekommen. Ich habe nicht nur zwei äußerst sympathische Typen erleben dürfen, die den Schalk im Nacken (besser den Schalk im Nacken, als Schalke vor Augen) haben, sondern auch erlebt, wie authentisch ihre Begeisterung war, für unseren Verein Rot-Weiss Essen zu spielen. Leider hat im Falle von Hedon Selishta auch eine langwierige Verletzung dafür gesorgt, dass er kaum noch für ein neues Arbeitspapier spielen konnte.

Alles Gute auch den anderen, schon feststehenden Abgängen. Danke Marcel Lenz, Robin Heller, Jonas Erwig-Drüppel und José-Junior Matuwila. Ganz besonderen Dank auch an Philipp Zeiger, schon seit 2014 im Verein und leider viel Pech gehabt. Bleibt gesund!