Essen. Der RWE-Vorsitzende Marcus Uhlig ist nicht damit einverstanden, wie der Verband die Lizenzen erteilt. In der Tabelle einen Platz abgerutscht.

Etwa ein Drittel der Saison ist in der Fußball-Regionalliga West erst absolviert, doch der erste Absteiger steht bereits fest. Die SG Wattenscheid 09 hat es diesmal nicht geschafft. Der seit Jahren chronisch klamme Klub von der Lohrheide musste in dieser Woche wegen finanzieller Schwierigkeiten den Spielbetrieb einstellen. Der ehemalige Bundesligist, der einst nur durch Mäzen Klaus Steilmann ganz nach oben klettern konnte, hätte bis zum Winter eine Summe von 135.000 Euro aufbringen müssen.

Schade um diesen Traditionsverein und die Mannschaft, die sich trotz der Unruhe im Umfeld stets tapfer und unbeirrt gewehrt hatte. Dass sich der unfreiwillige Rückzug in der Tabellen widerspiegelt, passt natürlich den Mannschaften nicht, die gegen Wattenscheid gepunktet haben - wie die Rot-Weissen. Sie gewannen an der Hafenstraße mit 2:0, doch diese drei Punkte werden ihnen jetzt wieder abgezogen.

Rot-Weiss von RW Oberhausen in der Tabelle überflügelt

Das hat zur Folge, dass RWE vor dem Spiel am kommenden Samstag bei Fortuna Düsseldorf II (14 Uhr, Paul-Janes-Stadion) auf Rang vier abgerutscht und von RW Oberhausen überflügelt worden ist. Die Oberhausener sollten erst an diesem Wochenende in Wattenscheid auflaufen.

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An der Tabellenspitze verliert der SV Rödinghausen nur einen Punkt (2:2). Der Tabellenfünfte Borussia Mönchengladbach II lässt wie Essen drei Zähler. Der große Gewinner ist Spitzenreiter SC Verl, dessen Heimpleite zum Saisonauftakt gegen die SG 09 (0:2) getilgt und praktisch nie passiert ist.

RWE-Chef Marcus Uhlig kritisiert den Verband

Natürlich ärgern sich die Rot-Weissen, auch wenn sie sich davon nicht beeindrucken lassen dürfen. Und sie kritisieren den Westdeutschen Fußballverband. „Beim Stichwort Lizenzierung wird in der Regionalliga so getan, als seien wir vor 20 Jahren stehengeblieben. Das ist skandalös“, wetterte der RWE-Vorsitzende Marcus Uhlig gegenüber Reviersport. Eine finanzielle Schieflage gebe es in Wattenscheid schließlich nicht erst seit dieser Saison. „Der Verband ist in der Verantwortung, den Wettbewerb zu schützen.“

Obwohl sich viele Regionalligisten, allen voran RWE, professionellere Strukturen zulegen, gibt es in der 4.Liga noch kein entsprechendes Lizenzierungsverfahren. Die Klubs müssen vor der Saison nur Angaben zur Infrastruktur (Stadion) machen und eine Bürgschaft von 35.000 Euro beim Verband hinterlegen. Uhlig fordert deshalb, dass man überprüfen müsse, ob die Liquidität der Vereine über die gesamte Saison gewährleistet ist.