Essen. . Dennoch war das 0:1 von RWE gegen den TSV Steinbach respektabel. Kevin Freiberger erhält Grünes Licht in der Abschluss-Untersuchung.

Rot-Weiss Essen -
TSV Steinbach 0:1 (0:1)

RWE: Heller (46. Lenz), Grund (60. Remmo), Becker, Zeiger (60. Korczowski), Heber (60. Urban), Lucas (60. Brauer), Baier (74. Hirschberger), Erwig-Drüppel, Scepanik, Wegner (60. Wirtz), Bichler
Tor: 0:1 Kamm (7.)

Kevin Freiberger stiefelte am Samstag mit fröhlicher Miene durch die Mixedzone. Nicht die Tatsache, dass seinen Rot-Weissen beim 0:1 im letzten Test gegen den TSV Steinbach ein Vollstrecker gefehlt hatte, sorgte beim Langzeitverletzten für gute Laune. Eher das, was ihm der Arzt nach der Abschluss-Untersuchung mitgeteilt hatte: Das Knie sieht nach verheiltem Kreuzbandriss gut aus, der Heimkehrer darf wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

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Auch wenn Trainer Karsten Neitzel bereits angekündigt hat, seinen Stürmer behutsam ans Spielniveau heranzuführen, sprüht der 30-Jährige schon vor Ehrgeiz: „Schade, ausgerechnet am letzten Februarwochenende ist spielfrei“, hatte er bereits schon einen Comeback-Termin im Visier, so muss er sich wohl bis zum 9. März, bis zum Auswärtsspiel in Lippstadt, gedulden.

Torschütze hatte zu viele Freiheiten

Dass er dringend gebraucht wird, zeigten die letzten 90 Testminuten zuvor. „Ein Unentschieden wäre mehr als gerecht gewesen, Torchancen dazu hatten wir genug“, monierte RWE-Coach Karsten Neitzel die Partie, die aus Essener Sicht gar nicht gut begann: Schon nach sieben Minuten war Torhüter Robin Heller chancenlos, als David Kamm nach einer Ecke des agilen Arnold Budimbu im Strafraum genau Maß nehmen durfte und im Seitfallen locker verwandelte. Dabei war drumherum eigentlich genug rot-weisses Personal anwesend: „Die Spieler waren klar zugeordnet“, bemerkte Neitzel, ohne verraten zu wollen, wer seinen Job in diesem Moment nicht machte.

Doch danach stand RWE sicher gegen einen Gegner, „der das Niveau im Südwesten mitbestimmt und der in Dortmund immerhin fünf Tore gemacht hat“, so der Essener Coach. Die Essener bekamen die Partie immer besser in den Griff, vor allem freute Neitzel, „dass wir im Spiel nach vorne endlich mehr Variationen haben und nicht immer stupide über die beiden Innenverteidiger aufbauen.“

Zweikampfstark: Max Wegner (r.) hat laut seinem Trainer noch „Luft nach oben“.
Zweikampfstark: Max Wegner (r.) hat laut seinem Trainer noch „Luft nach oben“. © Michael Gohl

Auch nach dem großen Wechsel nach einer Stunde kam kein Bruch ins Spiel, sondern endlich auch Torchancen: Bei einer Aktion von Enzo Wirtz frei vor Tim Paterok schnellte der Fuß des Keepers heraus, dazu kamen zwei richtig fette Möglichkeiten von Florian Bichler, der bis zuletzt sehr laufstark war. „Eine davon muss einfach sitzen“, bemängelte Neitzel, der aber bis auf die Chancenverwertung ansonsten nichts zu meckern hatte.

Und der sieht, wie sich einer wie Sturmspitze Max Wegner immer besser integriert, auch wenn die klare Chance noch gefehlt hat. „Da ist noch Luft nach oben, er kann schon mehr“, so Neitzel und es klang wie ein Versprechen.