Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hatte bisher gute Auftritte, was sich aber nicht im Ergebnis spiegelt. Freitag kommt der SC Wiedenbrück.

Die Saison ist noch jung, in der Fußball-Regionalliga steht der sechste Spieltag auf dem Programm. Allerdings löst der Blick auf die Tabelle an der Hafenstraße bereits erste allgemeine Unzufriedenheit aus. Rot-Weiss Essen rangiert mit nur einem Sieg und insgesamt sechs Zählern auf Platz zehn, und das entspricht nun mal absolut nicht dem, was sich die Essener vorgenommen haben. Sie wollen bekanntlich in den oberen Gefilden wildern, doch dazu müssen Siege her. Und weil in dieser frühen Phase der Saison ein Rückstand noch relativ leicht aufzuholen ist, wird an diesem Freitag – bei allem Respekt vor dem Gast SC Wiedenbrück – ein Dreier der Gastgeber fast schon vorausgesetzt (19.30 Uhr, Hafenstraße).

Ertrag für den Aufwand ist bisher nur durchschnittlich

„Das Verhältnis zwischen den bisher gezeigten Leistungen und unserer Punktzahl stimmt nicht überein“, meint Sportdirektor Jürgen Lucas. Im Klartext: Die Rot-Weissen haben bis auf eine Ausnahme recht gut gespielt, nur der Ertrag ist bis auf den souveränen 3:0-Heimerfolg gegen den 1. FC Köln II höchst durchschnittlich. „Nach dem Spielverlauf hätten wir in Bonn drei Punkte holen müssen“, blickt Lucas auf das 3:3 zurück. Und am Dienstag im Uerdinger Glutofen sei ebenfalls ein Sieg möglich gewesen. „Obwohl man sagen muss, dass das 2:2 dort schon gerecht war.“

Wenn man aber wie in Bonn und Uerdingen den Ausgleich kurz vor Schluss kassiert, ist das immer besonders ärgerlich. Gleichwohl muss man einräumen, dass der KFC zwar Aufsteiger ist, aber auch zu den Titelkandidaten gezählt wird, was das Remis in der Grotenburg wiederum relativieren mag.

Defensivarbeit muss sich unbedingt verbessern

Ausgerechnet die Defensivarbeit muss sich bei den Rot-Weissen verbessern. Das überrascht, denn es war gerade die Verteidigung, die in der vergangenen Saison funktionierte. Nun aber hat RWE schon zehn Gegentore auf dem Konto, die zweitmeisten in der Liga. „Die individuellen Fehler müssen wir unbedingt abstellen“, weiß auch Lucas. Allerdings müsse die gesamte Mannschaft noch kompakter stehen, noch konzentrierter und aggressiver zur Sache gehen.

In der Offensive, dem kritischen Bereich der Vorsaison, hat sich ebenfalls einiges getan. Elf Tore haben die Essener bislang erzielt, was wiederum ein Topwert ist. Die Mannschaft von Trainer Sven Demandt spielt mutiger und sucht auch in der Fremde den Weg nach vorn. Einfach attraktiver, so, wie es immer gefordert wurde. Sieben Tore in drei Auswärtsspielen klingen gut, zu einem Sieg haben sie nicht gereicht. Es hätten sogar mehr sein können, aber die Chancenverwertung war nicht optimal. „In Bonn hätten wir vor dem Ausgleich unbedingt den Deckel draufmachen müssen“, erinnert sich Lucas.

Aussichten auf eine positive Serie

So wie beim Heimauftritt gegen den 1. FC Köln II. Da hatten die Gastgeber schon nach knapp zehn Minuten mit 2:0 vorne gelegen. Und so eindeutig soll es auch gegen die Wiedenbrücker werden, allein schon, um die Kritiker zu besänftigen. Die Rot-Weissen wollen dem Gast von Beginn an richtig einheizen. Entsprechend feurig sei auch die Ansprache von Trainer Sven Demandt gewesen, sagt Lucas. Und ein Sieg gegen die Ostwestfalen könnte vielleicht Auftakt einer positiven Serie werden, denn die folgenden Aufgaben gegen Wegberg-Beeck, Wattenscheid 09 und Rhynern gehören zur Kategorie lösbare Pflicht.