Essen. Das ersatzgeschwächte Team des SV Schonnebeck verkaufte sich bei der 0:2-Niederlage gegen Regionalligist Rot-Weiss Essen teuer.
- Munteres Testspiel bei der Spvg Schonnebeck verlief in einem auffallend fairen Rahmen.
- Probespieler Konstantin Möllering und Kapitän Benjamin Baier sorgten für den verdienten 2:0-Sieg.
- Die Verpflichtung des Testspielers ist aus finanziellen Gesichtspunkt noch sehr fraglich, auch wenn der Kader ausgedünnt ist.
Zwei Regionalligisten in einer Woche zu schlagen war dann auch für die Spvg. Schonnebeck zu viel des Guten: Der Oberligist verkaufte sich am Schetters Busch gewohnt teuer, musste aber am Ende die verdiente 0:2-Heimniederlage gegen den Stadtrivalen Rot-Weiss Essen anerkennen.
Bevor es bei vorfrühlingshaften Bedingungen losgehen konnte, wurde wie verabredet geschwiegen und danach eine Minute applaudiert: Mannschaften sowie die 400 Zuschauer gedachten Michael Tönnies, das Revier-Idol war am Donnerstag plötzlich verstorben, deswegen saßen auch Christian Leben, der Sportliche Leiter, und Oliver Honée auf der Schonnebecker Trainerbank. Vielleicht lag es an den besonderen Umständen, dass die Partie in entspannter Atmosphäre äußerst fair verlief. Was dem sportlichen Ehrgeiz keinen Abbruch tat. Der Oberligist, zudem ohne die Hälfte Stammspieler, agierte gewollt defensiv, um bei Ballbesitz gewohnt zügig umzuschalten.
Viele Flanken von Außen flogen ins Nirgendwo
So waren die Rot-Weissen auf dem nicht ungewohnten Kunstrasen, den man zur Zeit als Trainingsfläche nutzen muss, auch schnell spielbestimmend, ohne daraus Kapital schlagen zu können. Marcel Platzek (Knie) wurde geschont, die anderen bemühten sich redlich. Aber wenn man sich mal auf Außen durchspielen konnte, wurden Bälle recht ungenau in den Strafraum geschlagen. „Das Problem ist ja bei uns nicht neu“, meinte RWE-Coach Sven Demandt nachher etwas angesäuert.
Ausgerechnet Probespieler Konstantin Möllering, an dem das Spiel die erste halbe Stunde eher vorbei gelaufen war, wurde von Dennis Malura nach 41 Minuten so mundgerecht bedient, dass der lange Stürmer in der Mitte nur noch einnicken musste. Zuvor hatte bei einem Konter Kevin Barra, nach herrlichem Zuspiel von Georgios Ketsatis, frei vor Torhüter Heller die mögliche Schonnebecker Führung vergeben.
RWE-Trainer Demandt verweist auf den kleinen Kader
Nach dem Wechsel wurde bei den Gästen kräftig durchgewechselt, die neuen Angriffskräfte Kamil Bednarski und Roussel Ngankam brachten vorne noch mehr Bewegung, aber auch viele Ballverstolperer (Ngankam). Der Ehrgeiz der Spvg. wurde nicht mit einem Tor belohnt, so sehr sich „Kampfschwein“ Marc Enger gegen Philipp Zeiger auch ins Zeug legte – es waren die Zweikämpfe des Nachmittags.
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Kapitän Benjamin Baier (83.) machte nach schönem Zuspiel von Bednarski den Deckel auf die Partie, die auch den Gastgebern schmeckte: „Wir sind superzufrieden, wir haben Rot-Weiss echt gefordert, da muss ich vor unserer ersatzgeschwächten Mannschaft den Hut ziehen“, so Leben.
Auf der Gegenseite war die Frage: Was wird aus Möllering? Hier konnte Trainer Demandt noch keinen Vollzug melden: „Es ist ja mittlerweile die Frage, ob es für uns überhaupt machbar ist. Andererseits sind wir jetzt schon so knapp bestückt, bei 17 vollwertigen Spielern, da darf nicht mehr viel passieren.“
Spvg. Schonnebeck - Rot-Weiss Essen 0:2 (0:1)
Schonnebeck: Bley, Denker, Engelberg, Bartsch, Hoffmann (75. Yerek), Ketsatis (46. Jasberg), Patelschik, Barrera, Barra, Rami (46. Schneider), Enger (81. Krämer).
RWE, 1.HZ: Heller, Huckle, Windmüller, Weber, Becker, Lucas, Rabihic, Brauer, Malura, Möllering, Löning.
RWE, 2.HZ: Heller, Grund, Zeiger, Tomiak, Meier, Brauer, Lucas, Baier, Bednarski, Ngankam, Möllering (65. Keskin).
Tore: 0:1 Möllering (41.), 0:2 Baier (83.).
Zuschauer: 400