Essen. Jan-Steffen Meier und Dennis Malura sollen gegen Bonn am Freitag wieder mit von der Partie sein. Ex-Jugendspieler Esad Morina im Probetraining.
- Wiedenbrücks Kapitän Oliver Zech gab sich nachher als schlechter Verlierer.
- Jan-Steffen Meier und Dennis Malura sollen fürs Bonnspiel wieder fit sein.
- Am Dienstag zeigt sich im Probetraining mit Esad Molina ein ehemaliger RWE-Jugendspieler.
Die Enttäuschung der Wiedenbrücker nach der 0:2-Niederlage saß offensichtlich tief. Schon in der Schlussphase hatte es seitens der Gastgeber ein paar hässliche Frustfouls gegeben, Oliver Zech legte anschließend verbal nochmal nach: „Letztes Jahr lief es für uns wunschgemäß, diesmal waren die dran, dass Rot-Weiss im Vergleich zu damals nun stärker geworden ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht haben sie ein bisschen mehr Routine hinzu gewonnen“, meinte der SCW-Kapitän eher geringschätzig.
Das „bisschen mehr Routine“ in Form von Frank Löning und Timo Brauer macht aber schon den Unterschied. Es ist ein Genuss, dem fast 35-jährigen Stürmer bei der Arbeit zuzusehen: Mit welcher Spielintelligenz er Pässe fintenreich durchlaufen lässt oder blitzschnell zu den Außen wie Kevin Grund durchsteckt, das schafft immer wieder prekäre Situationen im gegnerischen Strafraum. Dabei steht der Oldie auch läuferisch seinem neun Jahre jüngeren Sturmkollegen Marcel Platzek in nichts nach. Sehr zur Verwunderung seines Trainers: „Ich habe ja auch noch mit 36 gespielt, aber da sind Wege beim Franky dabei, die hätte ich mir früher geschenkt“, lacht Sven Demandt.
Aber der gebürtige Auricher verschenkt nichts, weicht dabei auch manch rauem Abwehrbein nicht aus, ohne groß zu wehklagen. Dass dabei die Torquote im Abschluss bei manch hochkarätiger Chance leidet: Geschenkt! „Das kann man sicherlich noch verbessern“, grinste er in Anbetracht zweier hundertprozentiger Chancen, die er in Wiedenbrück noch ausließ. Die dritte machte ihm Torhüter Hölscher mit einem Superreflex zunichte.
Aber das ist Klagen auf hohem Niveau, bei einem 2:0-Endstand und unmittelbar einsetzender Vorfreude auf das erste Heimspiel am Freitagabend gegen den ersten Aufsteiger. „Wir haben gesagt, wir wollen jedes Spiel versuchen zu gewinnen. Jetzt kommt Bonner SC – wir sind der RWE. Alles andere wird sich zeigen“, so Löning kurz und treffend.
Brauer konnte die Freude kaum bändigen
Die Freude kaum bändigen konnte auch Timo Brauer nach seinem ersten Rückkehr-Tor im rot-weissen Dress, am liebsten wäre er zu seinen Fans über den Maschendrahtzaun gesprungen. „Jetzt freuen wir uns alle auf das erste Heimspiel, völlig egal, wer da kommt. Ich kann jeden Fan nur bitten, sich ne Karte zu kaufen und uns zu unterstützen“, übernimmt Brauer noch kurz den Job in der Marketing-Abteilung.
Gut sieht es auch bei den Verletzten aus: Jan-Steffen Meier hat „nur“ eine Prellung im Knie erlitten, bei Dennis Malura war es eine „Mätthaus-der-Muskel-hat-zugemacht“-Geschichte, seine Auswechselung eher eine Vorsichtsmaßnahme. „Unsere Physios arbeiten mit Hochdruck daran, beide für Freitag hinzubekommen“, verspricht Sportdirektor Jürgen Lucas.
Der im heutigen Training einen weiteren Probespieler sich anschauen wird, den er noch aus der Jugendabteilung kennt: Esad Morina, 19-jähriger Mittelstürmer, der mit 15 Jahren RWE verließ und die Stationen Schalke 04, TSG Hoffenheim und St. Pauli folgen ließ. Zur Zeit ist er vereinslos.