Essen. Rot-Weiss Essen gegen Wuppertaler SV: Das Stadion Essen wird am Samstag (17 Uhr) zum Verbandspokalfinale mit 17 500 Zuschauern rappelvoll sein.

Die Bühne ist bereitet, die Kulisse steht und die Protagonisten sind heiß auf den Einsatz. Vorhang auf zum Verbandspokalfinale. Das Stadion Essen wird am Samstag (17 Uhr) mit 17 500 Zuschauern rappelvoll sein, wenn sich Rot-Weiss Essen und der Wuppertaler SV zum Endspiel treffen. Endspiel, auch im Sinne des Wortes, denn danach ist die Saison endgültig beendet. Und es wäre natürlich toll, wenn man sie mit einem Triumph krönen könnte. Und überhaupt: Dieser finale Erfolg ist ja auch finanziell lukrativ, denn der Sieger zieht in die Hauptrunde des DFB-Pokals ein und damit sind einem schon mal 140 000 € sicher.

RWE ist Titelverteidiger, spielt eine Liga höher und hat Heimrecht

Es geht also um viel. Besonders aber für die Rot-Weissen, die gemessen an ihren Zielen und Erwartungen eine unterirdische Saison abgeliefert haben. Mit dem Pott in der Hand könnten sie einen Schleier über die vergangenen Monate legen, der zumindest das Gröbste verdecken würde. Bei einer Pleite jedoch.... Oh weh, man mag es sich gar nicht ausmalen.

Demandt spricht zwar von einer Kür, doch viele begreifen dieses Pokalendspiel wohl doch eher als eine Pflicht für die Rot-Weissen. Zumal die Essener, auch wenn sie sich wohlweislich dagegen wehren, in die Favoritenrolle gedrängt werden. Sie sind Titelverteidiger, spielen (noch) eine Liga höher und haben sogar Heimrecht. In Zahlen: rund 13000 Fans werden RWE anfeuern, etwa 4500 sind dem WSV zugetan.

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„Für uns ist das kein Nachteil“, kommentiert RWE-Trainer Sven Demandt kurz und knackig. Aber mit dem Favoritendasein, das sei so eine Sache. „Ich kann damit nicht so viel anfangen. Dafür bin ich zu lange dabei und weiß, was alles passieren kann.“ Und er betrachtet den Konkurrenten keineswegs als unterklassig: „Sie spielen in der nächsten Saison bei uns in der Liga und sind souverän aufgestiegen.“ Und im Halbfinale hat der WSV eindrucksvoll bewiesen, was er imstande ist zu leisten. Er schaltete den favorisierten Viertligisten RWO aus (6:4 n.E.) und bewies dabei - gepuscht von den Fans - unbändige Moral und Kampfgeist. Wenn man das alles zusammenfasst, wundert es nicht, dass Demandt ein intensives, ein typisches Pokalfinale erwartet. „Aber wenn wir unser Leistung abrufen können, sehe ich gute Chancen für uns, das Spiel zu gewinnen.“

RWE-Sportdirektor Andreas Winkler legt ebenfalls keineswegs den Vorwärtsgang ein, zu verkorkst war die Saison, und der Respekt vor dem Gegner tun sein übriges. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie zurecht da oben steht. Wir brauchen nicht davon auszugehen, dass das eine klare Sache wird. Es wird darum gehen, gut vorbereitet zu sein und alles rauszuhauen.“

WSV kann wieder auf Gaetano Manno zurückgreifen

Das wir natürlich auch Wuppertal tun. Nur, die Gäste befinden sich in einer relativ komfortablen Situation und nehmen gerne die Rolle des bescheidenen Außenseiters an. „Wir freuen uns erst einmal, an einem solchen Tag dabei sein zu dürfen“, sagt WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen. „Wir haben es geschafft, um den Verein neue Euphorie zu entfachen. Wir kommen relativ gelöst hierher, weil wir unser größtes Ziel, den Aufstieg, mit dem nicht so viele in Wuppertal gerechnet haben, erreicht haben. Wir wollen versuchen ein gutes Spiel zu machen und Rot-Weissen Essen einen großen Kampf zu liefern.“

Ob das gelingt, könnte von einer Personalie abhängen. Routinier Gaetano Manno (36) hat nach langer Verletzungspause sein Comeback gegeben. „Dass er unsere Qualität anhebt, darüber brauchen wir nicht zu reden“, sagt der WSV-Coach. Aber sicher sei der Einsatz des Offensivspielers noch nicht. Bei RWE wird Kevin Grund ausfallen, Patrick Huckle hat am Freitag immerhin schon wieder trainiert.