Essen. 2:1-Testspielsieg bei der U23 des VfL Wolfsburg läutet das neue RWE-Jahr ein. Neuzugang Leon Binder fühlt sich im Team gleich wohl.
Der einzige Rot-Weisse, der zur Halbzeit der vom Winde verwehten Testpartie in Wolfsburg Spaß hatte, war Sportvorstand Uwe Harttgen: „Schietwetter, ein unattraktiver Nebenplatz, Kunstrasen, ein starker Gegner, alle unzufrieden auf unserer Seite – kurzum: das perfekte Testspiel“, strahlte er.
Am Ende machten sich dann doch die meisten zufrieden auf den langen Heimweg: Gegen die von Ex-Profi Thomas Brdaric trainierten kleinen Wölfe war für RWE im ersten Test des neuen Jahres dann doch noch ein 2:1-Sieg herausgesprungen.
Aber RWE-Coach Marc Fascher hatte die Kräfte gleichermaßen verteilt. Während die Wolfsburger eindeutig in den ersten 45 Minuten ihre stärkste Formation aufs Feld schickten, drehten die Gäste erst nach dem Wechsel deutlich auf. Der frühe Rückstand schon nach vier Minuten durch Albion Avdijaj, unter passiver Mitwirkung des Innenverteidiger-Pärchens Zeiger/Nakowitsch, wurde dann nach der Pause innerhalb von fünf Minuten korrigiert. Erst erzielte Samuel Limbasan in bester Madjer-Manier anno ‘87 – die älteren werden sich erinnern – seitlich zum Tor stehend, mit der Innensohle den Ausgleich, dann ließ Daniel Grebe (55.) einen 20-Meter-Schuss vom Stapel, der, noch abgefälscht, als Bogenlampe das Ziel fand.
"Hat gut getan nach der langen Verletzungszeit"
„Es war jetzt nicht so ein großes Ereignis, aber mir hat es gut getan nach der langen Verletzungszeit“, meinte Limbasan, dessen Torjubel aber Bände sprach. Der Rumäne ist auf einem guten Weg, auch wenn die Beine zum Ende trotz der nur 45minütigen Einsatzzeit immer schwerer wurden. „Das ist normal in der Vorbereitung, ich muss halt noch viel arbeiten“, bekannte er selbstkritisch.
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Ein anderer spielte auf, als gehörte er schon immer dazu: Neuzugang Leon Binder. Der Neuzugang aus Köln war gleich präsent und suchte bei den Standards in der gegnerischen Hälfte sogleich seine Kopfballchance. Sein erster Eindruck von den neuen Teamkameraden? „Sehr gut, man merkt gleich, dass man Männer neben sich hat, es wird viel mehr miteinander geredet“, so das erste Fazit nach 45 Minuten im rot-weissen Trikot. Zwar habe ihm die Zeit als Leader der Kölner U21-Truppe auch ganz gut gefallen, aber mit 27 macht sich der gebürtige Wiesbadener doch so seine Gedanken über die weitere fußballerische Laufbahn.
Dass er an der Hafenstraße erst einmal zweite Wahl ist, nach dem gesetzten Innenverteidiger-Paar Zeiger/Weber, ficht den Ex-Siegener nicht an: „Ich fühle mich im besten Fußball-Alter und durchaus noch zu Höherem berufen, das deckt sich doch mit den Zielen von RWE“, meinte er in sympathischer Offenheit.
Lob für die zweite Halbzeit
Und von der Stimmung an der Hafenstraße musste ihn keiner überzeugen, die hatte er hautnah in diversen Duellen als Gästespieler kennengelernt. Dafür hat ihm auch lange genug während seiner Siegener Zeit sein Trainer Michael Boris als eingefleischter RWE-Fan in den Ohren gelegen.
Rundum zufrieden mit dem Auftakt war auch Trainer Fascher: „Wir wollten unbedingt diesen starken Gegner, für den es schon das zweite Testspiel war, was man zu Anfang sehen konnte. Aber in der zweiten Halbzeit haben es die Jungs richtig, richtig gut gemacht.“