Ennepetal. Aus dem Protest der Fußball-Oberligisten ist inzwischen ein juristisches Verfahren geworden. Spielplan wurde angepasst und eine Regelung geändert.
Es geht den Verantwortlichen der Klubs in der Fußball-Oberliga Westfalen gar nicht besonders um den VfL Bochum. „Wir sind nicht gegen Bochum, sondern gegen die Entscheidung. Das ist etwas Grundsätzliches“, sagt Thomas Riedel stellvertretend für seine Mitstreiter in der Auseinandersetzung mit dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW). Der Widerstand der Oberligisten gegen die Eingruppierung der wiederbelebten U23 des VfL Bochum hat zu einem Protest gegen diese Entscheidung des FLVW geführt, der nun ein juristisches Verfahren ist. Einen ersten Erfolg konnten die Vereine gegenüber dem Verband dabei bereits erreichen.
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Rahmenspielkalender der Oberliga wird angepasst
Nach Bekanntwerden der Entscheidung des FLVW Ende März wurde der bereits seit längerem festgezurrte Rahmenterminkalender vom Verband geändert, unter anderem sollte der Saisonstart vorgezogen werden. Diese Änderung hat der Verband nach einer Telefonkonferenz mit den Vereinen nun wieder revidiert, der erste Spieltag soll demnach wieder wie geplant am 11. August und nicht wie in der Änderung vorgesehen bereits am 28. Juli stattfinden.
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Um die durch die Eingruppierung der U23 des Bundesligisten vier zusätzlichen Spieltage trotzdem bis zum Saisonende über die Bühne zu bringen, wird die Winterpause um eine Woche nach hinten auf das Wochenende um den 14. und 15. Dezemeber verlegt, an dem der letzte Spieltag des Jahres 2024 stattfinden wird. Ebenfalls am Samstag vor dem Totensonntag (24. November) gespielt, zudem wird auch das Karnevalswochenende als zusätzlicher Spieltag dienen.
Protest der Oberligisten ist ein Fall für das Sportgericht
Ein Kompromiss, den Thomas Riedel gemeinsam mit den anderen Oberligisten und dem Verband in einer Telefonkonferenz einstimmig verabschiedete. Ob es aber überhaupt dazu kommen muss, steht allerdings noch nicht fest, da die Vereine mit ihrem offiziellen Protest parallel ein Verfahren gegen die Eingruppierung des VfL Bochum II eingeleitet haben. „Wir haben uns von Juristen beraten lassen und sind daher der Auffassung, dass wir zu 100 Prozent im Recht sind. Wir werden das zur Not bis zum Ende durchfechten“, sagt Thomas Riedel.
Präsidiumsbeschluss macht Weg für Bochumer Aufstieg frei
Für den Sportlichen Leiter des TuS Ennepetal ist die Eingruppierung der zweiten Mannschaft des VfL Bochum ein klarer Verstoß gegen die Spielordnung, die nach der Entscheidung des FLVW zudem angepasst wurde. Bisher durften neu eingruppierte Mannschaften im ersten Jahr nicht aufsteigen, diesen Passus strich der Verband nun aus der Spielordnung. Den Beschluss erklärt Thomas Berndsen, Abteilungsleiter Amateurfußball im FLVW, mit der bisher fehlenden Rechtsgrundlage für eine Verwehrung des Aufstiegs. Neu sei eine Überprüfung der bisherigen Regelung nicht, sie sei allerdings im Zuge der Eingruppierung des VfL Bochum noch einmal aktuell geworden. „Die Rechtmäßigkeit hat in diesem Fall gefehlt“, so Berndsen.
In Bezug auf den Protest gegen die Eingruppierung des VfL Bochum echauffieren sich die Vereine weiterhin über die Aussage von FLVW-Präsident Manfred Schnieders der in der Pressemitteilung des Verbandes zur Eingruppierung der Bochumer gesagt hatte, dass „den Vereinen aus der Oberliga kein Nachteil entsteht.“ Hintergrund für diese Aussage ist die Regelung, dass es in der kommenden Spielzeit keinen zusätzlichen Absteiger geben soll, wohl aber in der darauffolgenden Saison 2025/26. „Da wird garantiert nicht Bochum absteigen und so verdrängt eine Profimannschaft, die die U23 des VfL für mich ist, wieder einen Amateurverein aus dieser Liga“, sagt Thomas Riedel.
Riedel wünscht sich eigene Liga für U-Teams der Profis
Das schwebende Verfahren bezüglich der Eingruppierung könnte sich noch lange hinziehen, sodass es in absehbarer Zeit wohl keine Klarheit für die Vereine geben wird. Einen Vorschlag zum Umgang mit zweiten Mannschaften von Profivereinen hat Thomas Riedel aber noch, und die orientiert sich an der Regelung in europäischen Nachbarländern. Dort spielen die U21- oder U23-Teams in einer eigenen Klasse, was sich Riedel auch in Deutschland wünscht. „Wenn diese Entscheidungen der Verbände sich so fortsetzen und nur auf den Profifußball geschaut wird, gibt es in 15 oder 20 Jahren keinen Amateurfußball mehr“, sagt der Sportliche Leiter des TuS Ennepetal.