Duisburg. . Von Februar bis Mai arbeiteten Gino Lettieri und Norbert Meier bei Arminia Bielefeld als Trainerduo. Den Abstieg konnten sie nicht verhindern. Jetzt treffen sich die einstigen Teamplayer als Gegner wieder: MSV-Coach Lettieri erwartet Meier am Mittwoch mit der Bielefelder Arminia zum Drittligaduell.
Es ist erst ein paar Monate her, dass Norbert Meier und Gino Lettieri gemeinsam das Trainerduo bei Arminia Bielefeld bildeten. Am 23. Februar traten Chefcoach Meier und Assistent Lettieri die schwierige Aufgabe bei den abstiegsbedrohten Ostwestfalen an und führten das Team durch ein 3:2 bei Dynamo Dresden am letzten Spieltag auf Relegationsplatz 16. Gegen den Drittliga-Dritten SV Darmstadt 98 zog die Arminia nach einem 3:1-Hinspielsieg schließlich durch ein 2:4 zuhause den Kürzeren und stieg in die 3. Fußball-Liga ab.
MSV-Coach Lettieri: „Ich weiß, wie Norbert tickt“
Gino Lettieri heuerte zwei Tage danach als neuer Cheftrainer in Duisburg an, Norbert Meier blieb auf der Alm. Am Mittwochabend stehen sich Lettieri und Meier nach ihrem gemeinsamen Projekt erstmals als Gegner in der 3. Liga gegenüber, wenn der MSV in der Schauinslandreisen-Arena auf die Arminen trifft. „Norbert und ich haben in Bielefeld sehr viel zusammen gemacht. Wir haben viele Dinge umgesetzt. Norbert ist ein hervorragender Trainer. Ich konnte mir viele Dinge von ihm abschauen“, blickt Lettieri auf die dreimonatige Zusammenarbeit in Bielefeld zurück.
Möglicherweise kann Gino Lettieri den einen oder anderen Kniff, den er zusammen mit Meier erarbeitet oder von ihm gespeichert hat, gewinnbringend gegen seinen alten „Chef“ einsetzen. „Ich weiß, wie Norbert tickt“, sagt der Deutsch-Italiener und schiebt mit einem verschmitzten Lächeln nach: „Man weiß nie, was für Überraschungen er parat hat.“
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Duisburgs Torhüter Michael Ratajczak kennt Meier noch besser als Gino Lettieri. „Ich habe viereinhalb Jahre unter Norbert Meier bei Fortuna Düsseldorf gespielt. Wir sind in die 2. Liga und später in die Bundesliga aufgestiegen. Natürlich hat man in diesem Zeitraum einiges mitgemacht. Es waren schöne, aber auch nicht so schöne Tage dabei.“
Meier war von 2003 bis 2005 Coach bei den Zebras
Der Keeper geht ins Detail: „Ich kann mir vorstellen, wie Herr Meier seine Bielefelder Jungs anheizen wird. Aber hier geht es jetzt nicht um Einzelpersonen, sondern um unseren Verein und die Mannschaft. Und da wollen wir selbstverständlich erfolgreich sein.“ Das Wiedersehen mit Norbert Meier, der selbst von Januar 2003 bis Dezember 2005 bei den Zebras arbeitete, wird für die ehemaligen Weggefährten des Fußballlehrers noch schöner ausfallen, wenn die Punkte an der Wedau bleiben.
Den ersten Teil der englischen Woche hat der MSV mit einem guten Remis beim starken Chemnitzer FC abgearbeitet. Gegen Bielefeld und am kommenden Samstag bei Fortuna Köln haben die Zebras die Möglichkeit, das Punktekonto entsprechend aufzustocken, um auch tabellarisch in angenehmere Regionen vorzustoßen. „Klar wäre es für uns ein Aufschwung, wenn wir jetzt Siege nachlegen“, blickt Gino Lettieri voraus. Doch der 47-Jährige mahnt nach wie vor zu Geduld, zumal sich die personelle Situation alles andere als verbessert hat.
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Mit einem Sieg, drei Remis und einer Niederlage rangieren die Zebras momentan im Niemandsland der Liga. „Auf die Tabelle“, betont Michael Ratajczak, „schaue ich im Moment noch nicht. Für mich sind andere Aspekte wichtig.“ Und zwar? „Rata“: „Wir sind drei Pflichtspiele ohne Gegentor geblieben, haben in Chemnitz eine gute Leistung gezeigt. Ich freue mich natürlich, dass ich persönlich kein Ding kassiert habe und darüber, dass wir als Team erfolgreich arbeiten. Wir sind insgesamt stabiler. Die Stürmer laufen den Gegner schon vorne gut an, das zieht sich bis hinten in unsere Abwehr durch. Je früher wir attackieren, desto einfacher wird das Verteidigen.“ Ohne den verletzten Erik Wille (Muskelfaserriss), den noch nicht ganz fitten Branimir Bajic und Rolf Feltscher kann der MSV-Coach längst nicht alle Trümpfe ausspielen. Auch der Ausfall von Pierre De Wit (Leiste) tut weh. Lettieri: „Da müssen wir jetzt durch.“