Chemnitz. Der MSV Duisburg hat am fünften Spieltag der noch jungen Saison beim ungeschlagenen Drittliga-Konkurrenten Chemnitzer FC einen Punkt mitgenommen. Beide Teams trennten sich am Sonntag torlos. Während Zebra-Coach Lettieri ein “gerechtes“ 0:0 sah, fand Kapitän Bohl, dass mehr für Duisburg drin war.
Fußball-Drittligist MSV Duisburg packte in Sachsen am Sonntag einen Punkt ein. Beim Chemnitzer FC spielten die Zebras 0:0. Auch wenn die Duisburger zufrieden nach Hause fuhren, ärgerte sich MSV-Kapitän Steffen Bohl doch ein wenig: „Wir hatten genug Chancen und hätten mit etwas Glück einen Dreier mitnehmen können.“
MSV-Trainer Gino Lettieri musste vor dem Spiel zwei personelle Rückschläge hinnehmen. Im Training zog sich Rechtsverteidiger Erik Wille einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zu und wird den Zebras einen Monat fehlen. Mittelfeldspieler Fabian Schnellhardt erlitt einen Kapselanriss und eine schwere Prellung im Knöchel zu. Der Ex-Kölner muss rund zehn Tage pausieren.
Unter Zugzwang nach Verletzungspech
Das Verletzungspech setzte den MSV kurzfristig unter Zugzwang, da mit Wille und Schnellhardt zwei U-23-Spieler ausfielen, aber nach dem Reglement mindestens vier Youngster dem Aufgebot angehören mussten. So hatte MSV-Pressesprecher Martin Haltermann am Samstag bei seiner Reise nach Sachsen zwei Fahrgäste an Bord: den 17-jährigen Metin Kücükarslan und U-19-Torwart Tom Gubini. Um die U-23-Quote zu erfüllen, strich Lettieri Ersatztorwart Marcel Lenz aus dem Kader und setzte Gubini auf die Bank. Erstmals im Kader waren zudem Ex-Kapitän Branimir Bajic und Neuzugang Rolf Feltscher.
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Nach einem verhaltenen Beginn sorgten die Gastgeber für den ersten Aufreger der Partie. CFC-Torjäger Anton Fink nutzte Abstimmungsprobleme in der Duisburger Innenverteidigung aus und kam zehn Meter vor MSV-Keeper Michael Ratajczak zum Schuss, setzte die Kugel neben den Kasten (22.).
In der 37.Minute wackelte die Duisburger Abwehr erneut. Thomas Meißner wehrte den Ball zu kurz ab, Reagy Bah Ofosu schoss den Ball aus zwölf Metern jedoch über das Tor. Im Gegenzug verbuchten die Zebras ihre erste dicke Chance. Nach einer Flanke von Dennis Grote nahm Zlatko Janjic den Ball direkt, scheiterte jedoch am Chemnitzer Schlussmann Philipp Pentke. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war Pentke mit einer Fußabwehr gegen Nico Klotz zur Stelle.
"Gerechtes" 0:0
Nach der Pause erspielten sich die Zebras die ersten Möglichkeiten. Grote, Onuegbu und Klotz waren bei ihren Aktionen zwischen der 60. und 70.Minute jedoch nicht konsequent genug. In der 78.Minute war auf CFC-Seite wieder Ofosu zur Stelle, doch Ratajczak hatte mit dessen 15-Meter-Schuss keine Probleme. In der 80.Minute vergab Janjic für den MSV eine Kopfball-Chance aus fünf Metern.
Neuzugang Rolf Feltscher feierte in der 81.Minute sein MSV-Debüt. Er kam für Kingsley Onuegbu ins Spiel. Feltscher nahm die Kühne-Position hinten rechts ein, Matze Kühne rückte ins Mittelfeld, Steffen Bohl in die Spitze. Am Ende blieb es aber beim 0:0. „Es war ein schönes 0:0. Das Ergebnis ist gerecht“, resümierte Gino Lettieri.
Einzelkritik - Albutat überzeugt als MSV-Aktivposten
Michael Ratajczak: Wurde kaum gefordert, war in den wenigen relevanten Szenen - etwa bei einem Ofosu-Schuss in der zweiten Halbzeit -- auf dem Posten. Note: 3
Matthias Kühne: Rückte durch den Ausfall von Erik Wille in die Startelf. Der Rechtsverteidiger hatte mit dem flinken Ofosu seine liebe Mühe – hielt die Seite letztlich aber dicht. Note: 3
Christopher Schorch: Bot in der Innenverteidigung abgesehen von einem Abstimmungsproblem in der ersten Halbzeit eine solide Leistung. Note: 3
Thomas Meißner: Ein Abstimmungsproblem mit Christopher Schorch und eine zu kurze Abwehr führten in der ersten Halbzeit zu zwei Chemnitzer Großchancen. In der zweiten Halbzeit sicherer. Note: 4
Kevin Wolze: Ließ auf der linken Abwehrseite nichts anbrennen. Hätte sich aber stärker ins Offensivspiel einschalten können. Note: 3
Nico Klotz: Hätte den MSV vor der Pause aus kurzer Distanz in Führung bringen können. Konnte sich auf der rechten Seite nur bedingt entfalten. Musste nach 70 Minuten seinen Platz für Michael Gardawski räumen. Note: 4
Steffen Bohl: Hatte im zweiten Durchgang seine starke Phase, als er im Mittelfeld das Heft in die Hand nahm. Dadurch konnte der MSV den Druck auf Chemnitz erhöhen. Note: 3
Tim Albutat: Im defensiven Mittelfeld ein Aktivposten. Überzeugte mit einem guten Passspiel. Note 3
Dennis Grote: Blieb im ersten Durchgang blass, legte seine Zurückhaltung nach der Pause aber ab. Immer wenn Grote sich auf der linken Seite mit Tempo durchsetzen konnte, wackelte die Chemnitzer Defensive. Note: 3
Zlatko Janjic: Vergab in der ersten Hälfte bereits die Chance zur Duisburger Führung. Auch im zweiten Durchgang verpasste der Ex-Auer das Tor. Ging als hängende Spitze weite Wege. Note: 3
Kingsley Onuegbu: Auch wenn der King weiterhin auf sein erstes Saisontor wartet, konnte sich der Nigerianer in Chemnitz mit einer engagierten Leistung in Szene setzen. Großes Laufpensum, viele gewonnene Zweikämpfe, arbeitete viel nach hinten. Note: 3