Duisburg. . Stürmer Kingsley Onuegbu vergab beim 0:0 gegen den VfB Stuttgart II die größte Chance für den MSV Duisburg. „Den muss ich machen“, war der „King“ nach der Partie selbstkritisch. Patrick Zoundi zog sich bei einem Zusammenprall eine Platzwunde zu und spielte zwischenzeitlich mit einem Turban.
Enttäuscht trabten die Fußball-Profis des MSV Duisburg nach dem 0:0 im Drittliga-Heimspiel gegen die Reserve des VfB Stuttgart vom Rasen. „Das sind die Begegnungen, die du gewinnen musst“, redete Stürmer Kingsley Onuegbu Klartext.
Der „King“ hatte vor 11 296 Zuschauern die größte Gelegenheit, den Sieg gegen die Schwaben einzutüten. Nach einem Flachschuss von Phil Ofosu-Ayeh schoss der Duisburger Torjäger den Ball aus drei Metern über den Kasten (37.). Onuegbu: „Den hätte ich machen müssen.“ Aber er kennt das Wellental, das Knipser durchlaufen: „Wenn du gut drauf bist, dann haust du die Dinger rein. In Phasen, in denen es schlechter läuft, scheiterst du.“
Dicke Chancen blieben ansonsten über die gesamte Spieldauer Mangelware. Deniz Aycicek, von Onuegbu in Szene gesetzt, zielte in der 73. Minute einen Tick zu hoch. „Wir haben uns nach der Pause nicht mehr so durchgespielt“, analysierte MSV-Trainer Karsten Baumann, „wir hatten zu wenig Strafraumszenen für den Aufwand, den wir betrieben haben.“
In der Offensive zu schwach
So blieb es nach dem überpünktlichen Abpfiff von Schiedsrichter Marcel Göpferich, der zu wütenden Protesten der Duisburger Spieler führte, beim torlosen Remis. „Vom Läuferischen war das top, da kann man den Jungs keinen Vorwurf machen“, stellte Manager Ivica Grlic nach der Partie fest. Dass im Hinterkopf schon das Niederrhein-Pokalspiel bei Rot-Weiß Essen eine Rolle spielte, verneinte Grlic: „ Ich glaube nicht, dass das Dienstag-Derby schon in den Köpfen drin war. Wir hatten eine positive Serie, einen guten Lauf. Da willst du natürlich auch das vierte Punktspiel hintereinander gewinnen.“
Dass es nicht dazu kam, lag zum einen an den unzureichend eingestellten Offensiv-Visiren der Meidericher und zum anderen an einer Stuttgarter Mannschaft, die sich beherzt in alle Bälle warf. VfB-Keeper Odisseas Vlachodimos: „Es war ein wichtiges Spiel für uns, der Punkt ging absolut in Ordnung. Wir haben als Mannschaft super gearbeitet. Jeder Spieler ist unheimlich viel gelaufen.“ Selbst für Vlachodimos, der bei den Stuttgarter Profis in der Bundesliga auf der Bank sitzt, war das Duell in Duisburg etwas Besonderes: „Der MSV hat gute Fans, spielt in einem schönen Stadion. Das ist für uns als Auswärtsmannschaft nicht alltäglich.“
Onuegbu: „Alles ist offen“
Während die Stuttgarter zufrieden in ihren Bus kletterten und sich auf die Heimfahrt freuten, blickte MSV-Publikumsliebling Kingsley Onuegbu nach vorne. „Mein Vertrag läuft hier bis 2015. Ich fühle mich wohl in Duisburg. Wenn man sieht, was hier für eine Stimmung herrscht und was hier insgesamt los ist, dann macht das schon Spaß.“ Die Anfragen, die für den „King“ zusätzlich zu denen aus der Winterpause eintrudelten, hat der Nigerianer bislang „alle geblockt“. Onuegbu: „Ich will mich jetzt in der Endphase ganz auf den MSV konzentrieren.“ Und danach? „Danach ist für mich noch alles offen“, so Onuegbu.
Zoundi nach 70 Minuten vom Platz
Mittelfeldspieler Patrick Zoundi zog sich in der ersten Halbzeit bei einem Zusammenprall eine Platzwunde am Hinterkopf zu. Die Wunde platzte immer wieder auf, der Afrikaner verschliss in der ersten Hälfte drei Trikots. In der Pause wurde die Wunde genäht, Zoundi spielte mit einem Turban weiter. In der 70.Minute wechselte Trainer Karsten Baumann ihn aus.