Duisburg. .

Goran Sukalo war nach dem 2:0-Sieg des MSV Duisburg in Paderborn gar nicht bewusst, dass der Fußball-Zweitligist schon die Hinrunde abgeschlossen hatte. "Ich denke nur an das Jahresende, und unser internes Ziel ist, dann auf einem Nichtabstiegsrang zu stehen", sagte der Mittelfeldspieler. Zwei Partien (in Aalen und zu Hause gegen Regensburg) stehen noch aus. Trotzdem: Die Zebras gehen mit dem psychologischen Vorteil in die Rückrunde, dass sie zum Ende der Halbserie das rettende Ufer erreicht haben.

Trainerwechsel und Finanzkrise

Hinter der Mannschaft liegen turbulente Monate inklusive Trainerwechsel und Finanzkrise. Genauso wenig der Verein seine monetären Probleme bereits gelöst hat, so wenig steht das Team bereits auf der sicheren Seite. In Paderborn hat die Mannschaft gezeigt, dass sie es kann, dass sie weiß, worauf es ankommt. In Cottbus und Sandhausen trat das Team ähnlich auf, um dann danach jedoch trotzdem wieder in jeglicher Hinsicht abzustürzen.

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Nicht umsonst sehnt sich MSV-Trainer Kosta Runjaic vornehmlich nach Konstanz und Stabilität. Ob Paderborn der Start in bessere Zeiten war, werden womöglich schon die letzten beiden Spiele in diesem Jahr zeigen. Weiterhin gilt: Der MSV geht nicht nur aufgrund seiner Verletzungsprobleme am Stock. Die Zebras stehen im Tabellenkeller, auch weil einzelne Charaktere innerhalb des Teams nicht zusammenpassen. Coach Kosta hat reagiert und mit Valeri Domvchiyski, der nach seiner indiskutablen Leistung gegen Union Berlin in Paderborn nicht einmal dem Kader angehörte, und mit Dzemal Berberovic den seit Wochen formschwachen Außenverteidiger aus der Startelf verbannt. Daniel Brosinski stellte in Paderborn mit seiner starken Leistung auf dieser Position seine Flexibilität unter Beweis.

Runjaic hat mehr Alternativen als gedacht

Somit hat Runjaic nun doch mehr Alternativen als zuletzt geglaubt. Und der Coach hofft, dass sich die Personalsituation kurz- bis mittelfristig weiter verbessern wird. "Andre Hoffmann kann vielleicht schon in Aalen wieder antreten", ist der 41-Jährige zuversichtlich. Mit Torschütze Timo Perthel legte ein Langzeitverletzter, der nun quasi als Neuzugang im Kader steht, am Sonntag ein eindrucksvolles Comeback hin. Nach der Wintervorbereitung könnte auch Jürgen Gjasula wieder mit von der Partie sein. "Das täte uns gut, dann hätten wir noch mehr Möglichkeiten", setzt Runjaic auf einen internen Konkurrenzkampf.

In der Rückrunde wollen es die Zebras nicht erneut so spannend machen und erst am letzten Spieltag von den Abstiegsrängen ans rettende Ufer springen. Die Planungen für die nächste Saison würde dies immens erschweren, zumal derzeit aufgrund der finanziellen Situation ohnehin offen ist, wie die Perspektiven der Meidericher aussehen.