Duisburg. Am Mittwoch bei 1860 München und danach am Samstag gegen Alemannia Aachen kann der MSV Duisburg eine lange enttäuschende Saison ins Positive wandeln. „Ich hätte nichts dagegen, wenn wir in dieser englischen Woche alles klar machen“, sagt Trainer Oliver Reck.
Plötzlich können sie es auch gegen die Großen: Nach fünf vergeblichen Heim-Anläufen gegen Mannschaften aus den Top-Sechs der zweiten Fußball-Bundesliga holte sich der MSV Duisburg ausgerechnet gegen die übermächtig erscheinende Frankfurter Eintracht beim 2:0 (1:0) die volle Punktausbeute.
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„Wir haben die ganzen Tage zuvor nur über einen Dreier gesprochen. Das Wort Unentschieden fiel zu keinem Zeitpunkt“, hob Goran Sukalo das neue Selbstbewusstsein bei den Zebras hervor. Der ehemalige Nationalspieler: „Uns war vorher klar, dass Frankfurt mit die beste Truppe in der Spielklasse ist, die meisten Tore erzielt hat, aber wir haben alle dagegen gehalten und dazu noch sehr guten Fußball gespielt. Wir haben über die gesamten 90 Minuten die beste Defensivleistung dieser Saison gezeigt.“
Trainer Oliver Reck überraschte zum wiederholten Male seit seinem Amtsantritt im vergangenen Herbst und warf den jungen Tanju Öztürk (22) ins kalte Profiwasser. Öztürk übernahm die durch Andre Hoffmanns Gelbsperre freigewordene Rolle neben Sukalo im defensiven Mittelfeld. Der Schachzug ging auf. „Tanju hat das prima gemacht, er war kompromisslos, hat keine Überdinger probiert und sehr ruhig agiert“, adelte Sukalo seinen jungen Nebenmann.
Taktische Glanzleistung des MSV
Reck setzte mit seinen strategischen Schachzügen das Frankfurter Rautensystem matt. Kevin Wolze, der beide Duisburger Treffer vorbereitete, stellte die starke rechte Seite immer wieder vor Probleme. Mo Idrissou kam gegen MSV-Verteidiger Bruno Soares nicht zum Zug, „Jimmy“ Hoffer biss sich in dem Duell mit Branimir Bajic die Zähne aus. „Die Vorgaben wurden zu 100 Prozent umgesetzt. Kompliment an meine Jungs. Das war eine taktische Meisterleistung“, freute sich Reck. Der 47-Jährige arbeitet mit der jüngsten Mannschaft im Fußball-Unterhaus und ließ sich auch trotz der deftigen Tiefschläge (fünf Niederlagen in Serie) nicht aus der Ruhe bringen. Reck erntet mit dem MSV im Endspurt nun die Früchte. „Felix Wiedwald beweist als junger Keeper jede Woche seine Qualität. Kevin Wolze, der aus dem Regionalligabereich zu uns kam, ist inzwischen in der zweiten Liga angekommen. Andre Hoffmann hat sich ebenfalls als Nachwuchsspieler etabliert, Maurice Exslager hat sich seinen Platz erarbeitet. Und wir haben Jungs hinten dran, die man bedenkenlos bringen kann“, betont der Coach.
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Am Mittwoch (17.30 Uhr/live im DerWesten-Ticker) bei 1860 München und danach am Samstag gegen Alemannia Aachen (13 Uhr/live im DerWesten-Ticker) können Bajic & Co. eine lange enttäuschende Saison ins Positive wandeln. „Ich hätte nichts dagegen, wenn wir in dieser englischen Woche alles klar machen“, so Reck.
Goran Sukalo bleibt trotz der elf Punkte aus fünf Partien Realist: „Für Glückwünsche ist es jetzt noch etwas zu früh. Fünf Punkte müssen noch her. Die anderen Mannschaften punkten auch. Deswegen dürfen wir nicht nachlassen, sondern müssen weiter Gas geben.“