Duisburg. . Der ehemalige Duisburger Trainer Rudi Gutendorf, bekannt als “Riegel-Rudi“, drückt dem vom Abstieg gefährdete MSV Duisburg am Sonntag gegen den VfL Bochum die Daumen. Trainer Oliver Reck hat angedeutet, dass er die Mannschaft nicht mehr groß umbauen will.

Ein Trainer ohne Job wird Sonntag auf der Tribüne der Schauinsland-Reisen-Arena sitzen und das Spiel des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg gegen den VfL Bochum ab 13.30 Uhr (live im DerWesten-Ticker) in Augenschein nehmen. MSV-Chefcoach Oliver Reck muss da jedoch keinen unsensiblen Besuch eines Kollegen fürchten, im Gegenteil. Rudi Gutendorf, mittlerweile 85 Jahre alt, kommt, um den Zebras die Daumen zu drücken. „Der MSV liegt mir immer noch am Herzen. Ich will nicht, dass die Mannschaft absteigt“, sagt „Riegel-Rudi“, der 1964 mit dem MSV Vizemeister wurde.

Es ist eines dieser Zeichen, die dem MSV für die Aufgabe gegen den VfL Bochum Mut machen soll. Unter der Woche gab es mehrere symbolträchtige Aktionen. „Wir probieren alles“, sagt Oliver Reck. Dazu gehörte auch am Donnerstagabend ein Mannschaftsabend im Seehaus im Schatten der Arena. „Die Mannschaft lebt, sie will sich aus der Situation selbst befreien“, unterstreicht der Trainer. Selbst mit dem Titelblatt des Zebra-Magazins will der MSV ein Zeichen setzen: Im Steckbriefformat mit Emil Jula, Andre Hoffmann und Branimir Bajic und den Zeilen „Wanted – Heimsieg“.

Emil Jula übtSelbstkritik

Stürmer Emil Jula schulterte in dieser Woche seinen persönlichen Rucksack, indem er sich in einem Zeitungsinterview selbstkritisch zeigte. „Ich bin Schuld an der Krise“, so der Rumäne plakativ. Oliver Reck lobte die Offenheit seines derzeit glücklosen Angreifers. „Sein Outing gefällt mir. Er hinterfragt sich selbst, er hat erkannt, dass er aus seiner Situation heraus die richtigen Schlüsse ziehen muss“, so Reck.

Ob Jula mit der Selbsterkenntnis die Tür für die Startelf geöffnet hat, ist offen und hängt vorrangig davon ab, ob Oliver Reck eine zweite Spitze aufbieten will. „In den letzten beiden Spielen hat sich eine Mannschaft herauskristallisiert“, macht der Trainer deutlich, dass er das Team nicht mehr im großen Rahmen umbauen möchte – auch wenn er derzeit keine nennenswerten Verletzungssorgen hat. Berlin-Torschütze Maurice Exslager ist im Angriff fest gesetzt.

Pliatsikas hat Krankheit und Formtief überwunden

Gesetzt ist mittlerweile auch „Billy“ Pliatsikas auf der linken Abwehrseite. Der Grieche hat mittlerweile Krankheiten und Formtief überwunden und will dazu beitragen, dass die Punkte morgen in Duisburg bleiben. Der Schalker Leihspieler setzt dabei auch auf die Fans. „Wir haben fantastische Fans. Wir wollen für unsere Zuschauer das Derby gewinnen.“

Im Fitness-Rennen liegt der angeschlagene Mittelfeldspieler Daniel Brosinski gut in der Zeit. Oliver Reck ist zuversichtlich: „Im Training liegt er derzeit bei 80 Prozent. Bis zum Spiel wird er rechtzeitig fit sein.“