Bochum. . Der VfL Bochum hat Personalsorgen: Sollte auch noch Christoph Kramer ausfallen, dann muss der VfL Bochum am Sonntag beim Derby in Duisburg auf acht Profis verzichten. Trainer Andreas Bergmann hat seinen Kader mit fünf U23-Akteuren aufgefüllt.

Erleichtert riss Andreas Bergmann am 25. September 2011 die Arme hoch. Dank eines späten Treffers des eingewechselten Daniel Ginczek hatte der VfL Bochum den MSV Duisburg mit 2:1 bezwungen - es war Bergmanns erster Sieg in der neuen Umgebung nach dem verheerenden 0:4 gegen Paderborn zum Einstand des neuen Trainers.

Wenn am morgigen Sonntag in Duisburg das Rückspiel ansteht, haben sich die Vorzeichen immerhin ein wenig geändert. Damals trennte die beiden äußerst schwach in die Saison gestarteten Ruhrgebietsklubs nach dem Schlusspfiff gerade mal ein Punkt, jetzt sind es zehn Zähler. Ohne Begeisterungsstürme auszulösen haben sich die Bochumer unter Bergmann doch allmählich aus der gefährlichen Zone herausspielen können, während die Tristesse der Duisburger anhielt bis zum heutigen Tag.

Bergmann blieben im VfL-Training nur 15 Feldspieler

Was die Aufgabe nicht leichter macht für den VfL. In Duisburg haben sie im Kampf gegen den drohenden Abstieg den Schulterschluss geprobt. Mannschaft und Trainerteam verbrachten einen gemeinsamen Abend, mit verbilligten Tickets will man die Anhängerschaft mobilisieren. Es geht ans Eingemachte, man rechnet mit 16000 Zuschauern.

In Bochum geht’s dagegen schon längst an die personellen Reserven. Am Freitag konnte überraschend Christoph Kramer nicht mittrainieren - eine Sprunggelenk-Verletzung. Der VfL-Trainer gab sich zwar optimistisch, dass der defensive Mittelfeld-Spieler am Sonntag zur Verfügung stehen wird, aber übrig blieben im Training gerade mal 15 Feldspieler, inklusive der beiden Außenverteidiger Matias Concha und Philipp Bönig, die in Duisburg auf keinen Fall für die kompletten 90 Minuten in Frage kommen.

Kader mit fünf U-23-Akteuren aufgefüllt

Mit den fünf U23-Akteuren Christian Mengert, Kevin Freiberger, Laurenz Wassinger, Julian Wolff und Fabian Götze wurde der Kader aufgefüllt, um überhaupt unter Wettbewerbsbedingungen trainieren zu können. Gut möglich, dass in Duisburg der eine oder andere Regionalliga-Akteur auf der Reservebank zu finden sein wird. Bedenkenlos loslaufen lassen wird Bergmann aber keinen von ihnen, dafür ist bei allen noch zu viel Luft nach oben erkennbar.

Sollte Kramer doch ausfallen, würde sich das Bochumer Problem von der Bank in die Startelf verlagern; dann müsste nämlich Christoph Dabrowski (Bergmann: „Dabro wäre eine Alternative“) den defensiven Part in der Mittelfeld-Raute übernehmen, und für die angestammte Position des Kapitäns kämen Denis Berger und Daniel Ginczek in Frage. Ginczek benötigt Bergmann aber als (einzige) echte Alternative für die Offensive.

Allerdings bleibt die Variante mit Holmar Eyjolfsson auf der rechten Abwehrseite eine Option. „Er ist eindeutig ein Innenverteidiger“, sagte der VfL-Trainer zwar, fügte dann jedoch hinzu: „Irgendwie ist Faton Toski ja auch auf seine Position gekommen.“ Ganz wohl ist Bergmann bei diesem Gedanken dennoch nicht. Sein Ziel ist, dass nur „ganz wenige Spieler auf ungewohnten Positionen spielen“.