Duisburg. .

Was macht ein Trainer, wenn am Ende einer erfolgreichen, für den Verein historisch anmutenden Woche der Kontrahent Arminia Bielefeld heißt? Er warnt vor dem Gegner. Es würde dem MSV Duisburg nicht zum ersten Mal passieren, nach einer rauschenden Party böse abzustürzen. „Die Tabelle in der 2. Liga hat keine Bedeutung“, sagt MSV-Trainer Milan Sasic vor dem Heimspiel gegen Schlusslicht Bielefeld (Sonntag, 13.30 Uhr).

Der Zweitliga-Alltag hat die Zebras wieder eingeholt. „Das ist unsere Welt“, stellt Sasic alle Gedanken an das Finale in Berlin hinten an. Der Verein rechnet morgen mit rund 14 000 Besuchern, Arminia Bielefeld liegt mit zehn Punkten abgeschlagen am Tabellenende. Milan Sasic warnt dennoch ordnungsgemäß: „Die werden einen letzten Versuch unternehmen, es doch noch zu schaffen.“

Dabei ist für den MSV ein Sieg über die Ostwestfalen Pflicht, um den Relegationsplatz doch noch im Blick zu halten. Am nächsten Freitag geht’s nach Karlsruhe, dann kommt Fortuna Düsseldorf an die Wedau. Hält sich der MSV in den nächsten Wochen schadlos, geht vielleicht noch etwas im Aufstiegsrennen.

Bei Arminia Bielefeld ist es längst zappenduster, Trainer Ewald Lienen – im Sommer von den Duisburger Fans noch zur „MSV-Legende“ gewält – hat für den wahrscheinlichen Fall des Abstiegs bereits seinen Abschied von der Alm erklärt.

Bezeichnenderweise starteten Duisburg und Bielefeld unter denselben Voraussetzungen in die Liga. Mit Ach und Krach die Lizenz erhalten, aus der finanziellen Not heraus auf die Jugend gesetzt – mittlerweile trennen beide Mannschaften Welten. „Das zeigt, dass ein radikaler Schnitt nicht nur mit großen Chancen, sondern auch mit erheblichen Risiken verbunden ist“, so Sasic, der nachschiebt: „Und Bielefeld hatte noch etwas mehr Geld als wir zur Verfügung.“

Diagnose bei Koch

„Nichts ist selbstverständlich. Bei Bielefeld sind die Leistungen besser als die Ergebnisse“, so Sasic. Stürmer Stefan Maierhofer, der gestern leicht angeschlagen war und nicht am Training teilnehmen konnte, fordert: „Wir dürfen den Gegner weder schwach noch stark reden. Wir müssen uns auf unsere Qualitäten besinnen.“

Mittlerweile eine Woche nach dem für Julian Koch verhängnisvollen Einsatz in Oberhausen steht nach einer Kernspin-Untersuchung die exakte Diagnose seiner Knieverletzung fest. Das Außenband ist gerissen, dazu ist das vordere Kreuzband bei dem 20-Jährigen angerissen. Ihm droht damit eine mehrmonatige Pause bis in den Spätsommer. Der Dortmunder Mannschafsarzt Markus Braun wird in Kürze entscheiden, ob die beschädigten Bänder operiert werden. Julian Koch bleibt vorerst im Krankenhaus.