Duisburg. Der zweifache Meister der European League of Football wird bald auch an der Wedau trainieren. NFL-Flair könnte auch dazukommen.
Bislang hat Rhein Fire „nur“ in Duisburg gespielt. Der aus Düsseldorf stammende Club, der bereits in der früheren NFL Europe aktiv war, lockt dabei die Massen an die Wedau. Die Heimspiele in der Schauinsland-Reisen-Arena haben regelmäßig mehr als 10.000 Fans besucht. 2023 spielte Fire eine „perfekte Saison“, gewann jedes Spiel – einschließlich des Finals in Duisburg vor 31.500 Zuschauern. 2024 verteidigte das Team von Cheftrainer Jim Tomsula den Meistertitel durch einen Sieg im Endspiel auf Schalke. Nun wird Rhein Fire komplett nach Duisburg ziehen.
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Der Zuschauermagnet wird künftig auf der BSA Wedau II trainieren und dort Hauptmieter sein. Nach einem Ratsbeschluss von Montag wird die Stadt dort 1,115 Millionen Euro investieren, um die Anlage zu modernisieren. So wird der dortige Rasenplatz eine neue Drainage bekommen. Die Bauarbeiten werden Anfang 2025 beginnen, sodass Fire im zweiten Quartal sein neues Quartier beziehen kann.
Bislang in Wittlaer und beim ISD-Sportverein
„Wir haben nach einem Gelände gesucht, wo wir frei über die Trainingszeiten verfügen können“, erklärt Fire-Gesellschafter Martin Wagner. Bislang waren die Footballer Untermieter beim TV Kalkum-Wittlaer und zuletzt beim Sportverein der International School of Düsseldorf. „In Wittlaer kam hinzu, dass sich die Anwohner über den Lärm beschwert haben. In der Finalwoche der vergangenen Saison hatte der ISD-Sportverein seine Plätze anderweitig vergeben“, fasst Wagner die Probleme zusammen. „Außerdem ist es für einen zweiten Verein auf einem Platz schwierig, da wir den Rasen natürlich sehr beanspruchen.“
„Wir haben mit der Stadt Duisburg einen Partner, der sich sehr für uns engagiert und auf unsere Belange eingeht.“
Daher ist der Umzug nach Wedau nahe des Stadions eine Ideallösung. „Wir haben mit der Stadt Duisburg einen Partner, der sich sehr für uns engagiert und auf unsere Belange eingeht. Dafür sind wir ausgesprochen dankbar“, sagt Wagner. „Wir haben auf der BSA Wedau II nun das erste Zugriffsrecht. Außerdem stören wir dort niemanden, weil sich die Anlage im Wald befindet.“
Zwei weitere Dinge könnten in Duisburg hinzukommen. „Es laufen aktuell die Gespräche darüber, dass wir auch unsere Geschäftsstelle nach Duisburg verlagern. Es wäre natürlich optimal, alles an einem Ort zu haben“, erklärt Wagner. Außerdem ist Rhein Fire eine Kooperation mit dem NFL-Club Seattle Seahawks eingegangen. Nun ist es durchaus denkbar, dass der Topclub aus den USA sein Flagfootball-Projekt ebenfalls in Duisburg durchführen wird. „Auch hierzu ist noch keine Entscheidung gefallen. Die Gespräche laufen. Sollte es dazu kommen, wäre es denkbar, dass in Wedau noch ein Kunstrasenplatz entsteht“, erklärt Wagner zu den Überlegungen des ELF-Meisters.
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„Rhein Fire spielt nicht nur in unserer Stadt, sondern trainiert künftig auch hier. Der Rat hat mit seiner Entscheidung, die Bezirkssportanlage II für professionelles Football-Training fitzumachen, einen starken Touchdown gelandet. Duisburg wird damit noch mehr zum europäischen Zentrum für Spitzen-Football. Das ist eine tolle Botschaft für alle Duisburger Rhein-Fire-Fans“, wird Oberbürgermeister Sören Link in einer Mitteilung der Stadt zitiert, der in der Investition eine überregionale Strahlkraft sieht. Eine Studie zu den Auswirkungen von Sportgroßveranstaltungen hatte gezeigt, dass alleine durch das Finalspiel 2023 in der ausverkauften Arena „regionalökonomische Wertschöpfungen im Umfeld des Finals in Höhe von 14 Millionen Euro spürbar waren“.
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Mit der Modernisierung entstehe „eine den aktuellen Standards entsprechende Trainingsstätte, die nicht nur den professionellen Ansprüchen von Rhein Fire gerecht wird, sondern auch die Attraktivität des gesamten Sportparks nachhaltig stärkt“, erklärt Jürgen Dietz, Betriebsleiter Duisburg-Sport.
„Mit der hervorragenden Infrastruktur des Sportparks Duisburg und dem riesigen Einzugsgebiet von fast zwölf Millionen Menschen in nur einer Stunde Fahrtzeit haben wir hier perfekte Voraussetzungen für Training, Entwicklung und die nachhaltige Förderung von American Football in der Region. Wir freuen uns, Duisburg künftig als unsere Trainingsstätte zu nutzen“, sagt Max Paatz, General Manager des zweifachen ELF-Champions.