Duisburg. Der beste Runningback der European League of Football wechselt ebenso wie der Quarterback vom Meister zu einem Ligakonkurrenten.

Das ist erst einmal ein Hammer: Rhein Fire, der zweimalige Meister der European League of Football, muss in der kommenden Saison auf Quarterback Jadrian Clark und Runningback Glen Toonga verzichten. Und so komisch es klingen mag, weil im Football schließlich im Regelfall der Quarterback der bestimmende Spieler ist: Der eigentliche Verlust ist Glen Toonga. Beide folgen dem bisherigen Quarterbackcoach des Meisters, John Shoop, zum neuen ELF-Team Nordic Storm nach Kopenhagen, wo Shoop als Headcoach angeheuert hat.

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„Das war zwar gerade mit Blick auf Glen Toonga so nicht geplant, aber wir haben immer einen Plan B. Die Fans können uns da vertrauen. Und wir vertrauen auf Jim Tomsula, dass er die richtigen Entscheidungen trifft“, sagt Fires General Manager Max Paatz über den Headcoach, der auch für die personelle Planung zuständig ist.

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Was Toonga so außergewöhnlich macht? Als Runningback hat er etliche Rekorde in der ELF aufgestellt und gleich wieder gebrochen, wenn es um das Laufspiel ging. Als der Champion zu Beginn der Saison 2024 mit vielen Ausfällen zu kämpfen hatte und gerade die Wide Receiver reihenweise passen mussten, trug er den Ball verlässlich nach vorne. So sorgte er bei der Titelverteidigung in der zurückliegenden Spielzeit für 1576 Rushing Yards und unglaubliche 30 Touchdowns. In seiner gesamten ELF-Zeit bei den Hamburg Sea Devils und Rhein Fire verbuchte er in drei Saisons 4784 Yards und 62 Touchdowns.

„Rhein Fire ist mehr als nur ein Quarterback und ein Runningback. Wir sind ein Team aus 65 Spielern, 14 Coaches und einer Menge Leute drumherum.“

Max Paatz
General Manager von Rhein Fire

„Natürlich ist Glen ein beachtlicher Runningback, aber Rhein Fire ist mehr als nur ein Quarterback und ein Runningback. Wir sind ein Team aus 65 Spielern, 14 Coaches und einer Menge Leute drumherum“, sagt Paatz. „Und ein Runningback ist ohne seine O-Line nichts.“ Wie Plan B aussehen soll, wollte der GM noch nicht verraten. „Wir lassen uns von solchen Personalien nicht unter Druck setzen. Wir werden wie immer unserem eigenen Tempo folgen, ganz bei uns bleiben und die Spieler präsentieren, wenn es an der Zeit ist.“ Paatz ergänzt: „Es ist doch gut, wenn bei einem neuen Team in der Liga klar ist, dass es gut spielen wird. Wir danken Jadrian und Glen für ihre Zeit bei uns und wünschen ihnen alles Gute.“

Jadrian Clark gehörte sicher zu den besten Quarterbacks der Liga, kam seinerzeit aber aus der GFL2, also der zweiten deutschen Liga, zu Rhein Fire. Unfehlbar war der Spielmacher auch in der Saison 2024 nicht, sodass durchaus ein guter Ersatz zu finden sein dürfte. Rhein Fire hat zudem mit Sergej Kendus bereits einen zweiten Runningback in seinen Reihen, der bewiesen hat, was er leisten kann. „Es gibt aber noch keine Entscheidung, ob wir das aus den eigenen Spielern kompensieren oder jemand Neues holen“, so Paatz.