Duisburg. Football gibt es in vielen Varianten. Neben dem American Football boomt der Flagfootball. In Duisburg gibt‘s einen Bundesligisten.
Football in Duisburg? Klar, Rhein Fire! Der zweifache Champion der European League of Football ist doch längst in Duisburg heimisch geworden. Duisburgs Traditionsverein in dieser Sportart sind freilich die Duisburg Dockers, die vor vielen Jahren einmal die 2. Bundesliga erreicht hatten. Doch nach den Tackle-Footballern haben nun auch die Flagfootballer den Verein verlassen. Zum 1. Januar 2025 schließen sich die aktuell noch zwei Mannschaften dem SV Wanheim 1900 an und werden künftig als Duisburg Dragons an den Start gehen. Und das machen sie auch künftig in der Bundesliga.
Denn seit 2023 gehören die nun Ex-Dockers der in jenem Jahr gegründeten höchsten Spielklasse an. In beiden Saisons erreichten die Duisburger das Finalturnier der acht besten Mannschaften. Aber Flagfootball? In Football-Kreisen kennt das freilich jeder. Gerade im Jugendbereich ist diese Variante beliebt, da es hier nicht darum geht, den gegnerischen Spieler per Tackle zu Boden zu bringen, sondern ihm die am Hosenbund befestigte „Flagge“ zu entreißen. Doch inzwischen ist Flagfootball auch im Erwachsenenbereich derart erfolgreich, dass diese Sportart zum Programm der Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles zählen wird.
Dennoch führen die Flagfootballer nach wie vor ein Schattendasein. Das schlug sich zuletzt in der Suche nach geeigneten Trainingsplätzen nieder. Denn was den Dockers „gehört“, „ist nicht viel mehr als eine Garage“, sagt Robin Ulbricht, bislang Trainer und Organisator der Flagfootballer bei den Dockers. „Das Schwelgernstadion steht uns nur von April bis Oktober zur Verfügung. Im Winter können wir nur in Hallen trainieren. Dort sind aber keine footballtypischen Übungen möglich. Da können wir nur Kondition trainieren“, erklärt Ulbricht. Von Duisburg-Sport bekamen die Flagfootballer nun den Rat, sich einem anderen Verein anzuschließen – was die beiden Teams nun schweren Herzens getan haben. „Am Honnenpfad gibt es zwei Rasenplätze und einen Kunstrasenplatz“, so Ulbricht. „Wir werden den Dockers natürlich immer emotional verbunden bleiben.“
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In der neuen sportlichen Heimat im Duisburger Süden soll die Entwicklung der nun Dragons genannten SVW-Abteilung weitergehen. Seit 2022 gibt es bereits eine zweite Mannschaft, die aktuell sogar knapp den Sprung in die 2. Bundesliga verpasst hat. Als nächstes sollen ein drittes Team sowie eine Jugend-Mannschaft hinzukommen. „Wir sprechen von einer olympischen Sportart“, unterstreicht Ulbricht. „Wir haben jetzt schon einen Spieler, der zum erweiterten Nationalmannschaftskader gehört. Wenn er dabei bleibt, wird er 2028 zum Olympioniken.“ Und auch national erhoffen sich die Flagfootballer mehr Aufmerksamkeit. „Das Finale der kommenden Saison soll vom ZDF übertragen werden“, so UIbricht. Er kümmert sich in Zukunft um die Gesamtentwicklung der Abteilung und als Trainer um die zweite Mannschaft. Neuer Trainer des Bundesliga-Teams wird Mirko Miadowicz, der bislang als Offensive Coordinator tätig war.