Duisburg. Jetzt ist es offiziell: Ena Mahmutovic, Duisburgs Sportlerin des Jahres, trägt künftig das Trikot des Deutschen Meisters.
Aus der Schießbude des Oberhauses in den Liga-Olymp: Das ist doch mal ein Karriereverlauf. Zwei Tage, nachdem ihr alles andere als überraschender Abschied vom MSV Duisburg verkündet worden war, hat Ena Mahmutovic einen Drei-Jahres-Vertrag beim Deutschen Meister FC Bayern München unterzeichnet. „Willkommen beim weltbesten Verein“, rief ihr einer ihrer neuen Fans auf der Facebook-Seite des FCB zu – wahrlich eine nicht gerade kleine Herausforderung für die gebürtige Duisburgerin nach einem Jahr voller Pleiten, Pech und Pannen, in dem sie mehr Gegentreffer als jede andere Bundesliga-Torhüterin kassiert hatte.
Während der MSV für fast alle ihre bisherigen Teamkolleginnen kaum mehr als eine Durchgangsstation war, ist er für Ena Mahmutovic nach zehn Jahren in Zebrastreifen die sportliche Heimat geworden. Freilich war klar, dass nach dem sang- und klanglosen Absturz aus der Bundesliga, dem ja dann am Dienstag auch noch der Verzicht auf die Zweitliga-Zugehörigkeit folgte, der Abschied aus ihrer Heimatstadt erfolgen musste. Die 20-Jährige wurde schon mehrfach in den A-Kader des DFB berufen, für einen Premierenansatz im Adler-Trikot reichte es aber weder unter Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg noch unter deren Nachfolger Horst Hrubesch.
Die Sätze, mit denen Duisburgs amtierende Sportlerin des Jahres in der Mitteilung ihres neuen Arbeitgebers zitiert wird, sind wenig überraschende: „Der FC Bayern ist nicht nur das stärkste Team der Liga, sondern auch einer der größten Clubs der Welt. Jedes kleine Kind träumt davon, einmal hier zu spielen. Daher freue ich mich unheimlich, jetzt selbst ein Teil dieses großen Vereins zu sein. In den kommenden Jahren möchte ich mich sowohl sportlich als auch menschlich kontinuierlich weiterentwickeln und so viele Titel wie nur möglich gewinnen.“
Ob das mehrheitlich auf oder neben dem Platz passieren wird, muss sich weisen. In München wartet als Konkurrentin die auch erst 22-jährige Maria Luisa (kurz Mala) Grohs, die bisher Stammkraft war, aber auch nie ganz unumstritten. Wie Mahmutovic gehört sie zum Dunstkreis der DFB-Auswahl, hat aber noch kein A-Länderspiel bestritten.