Duisburg. Das ist keine Überraschung: Die Torhüterin sucht nach dem Abstieg des MSV aus der 1. Bundesliga eine neue Herausforderung.

Die Zukunft des professionellen Frauenfußballs beim MSV Duisburg ist weiterhin ungewiss. Es wäre indes eine Überraschung, wenn die Zebras nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga in der 2. Liga einen Neuanfang starten werden. Unabhängig von allen Szenarien: Torhüterin Ena Mahmutovic verlässt den MSV nach zehn Jahren. Dies gab der Verein am Montag bekannt. Eine Überraschung ist das nicht.

Die 20-Jährige war vertraglich noch über die aktuelle Saison hinaus an den MSV gebunden. Ungeachtet dessen erfolgte nun der offizielle Abschied. Wohin es die gebürtige Duisburgerin zieht, ist noch nicht bekannt. Im Saisonverlauf wurde sie mit dem Meister FC Bayern München in Verbindung gebracht.

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Mahmutovic, die das Abitur am Huckinger Mannesmann-Gymnasium ablegte, begann als Torhüterin bei Eintracht Duisburg. In der D-Jugend wechselte sie zum MSV, bei dem sie alle Jugendteams durchlief. Ihr Bundesliga-Debüt feierte sie im Mai 2020 – als Feldspielerin. Trainer Thomas Gerstner wechselte sie beim 2:0-Sieg bei Bayer Leverkusen in der vierten Minute der Nachspielzeit für Meret Günster ein. Als Torhüterin spielte sich Mahmutovic in der Folgezeit schrittweise nach vorne.

In der abgelaufenen Spielzeit war Ena Mahmutovic Stammkeeperin. In einer insgesamt trostlosen Saison der Zebras – der sieglose MSV stieg mit nur vier Punkten aus der Bundesliga sang- und klanglos ab – sorgte immerhin Mahmutovic mit starken Leistungen für Lichtblicke.

Die ehemalige Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg berief Ena Mahmutovic im Februar 2023 in den Kader der Nationalmannschaft, die im spanischen Marbella ein Trainingslager bestritt. Wenige Tage später gehörte sie erstmals dem Kader des Auswahlteams an. In der heimischen Schauinslandreisen-Arena kam die Duisburgerin beim 0:0 gegen Schweden allerdings nicht zum Einsatz. Ena Mahmutovic erlebte an der Wedau trotzdem viele Gänsehautmomente, wie sie später berichtete. Im Juli 2023 saß sie im Testspiel in Fürth bei der 2:3-Niederlage gegen Sambia erneut auf der Bank. Das Rennen um den Platz als dritte Torhüterin im WM-Kader verlor sie.

Im November 2023 wurde Ena Mahmutovic Duisburgs „Sportlerin des Jahres“.