Duisburg. Nach dem Abstieg geht es für die Zebras auch nicht in der 2. Bundesliga weiter. Gespräche über künftige Ligenzugehörigkeit laufen.
Die Mitteilung, die am Dienstagnachmittag publiziert wurde, konnte niemand mehr so recht überraschen. Es waren nur einige dürre Zeilen, mit denen eine Ära im Duisburger Sport endete. Erstmals, seit eine bundesweite deutsche Spielklasse der Fußball-Frauen 1990 ins Leben gerufen wurde, wird es kein Duisburger Team geben, das in der 1. oder 2. Bundesliga an den Start geht, das steht nun endgültig fest.
Mit diesen Worten beginnt das Statement, das der MSV Duisburg auf seiner Homepage veröffentlichte: „Das im Rahmen der Lizenzierung 2024/2025 eingereichte planerische Defizit der 1. Frauenmannschaft des MSV Duisburg zur Teilnahme am Spielbetrieb der 2. Frauen-Bundesliga kann aufgrund des Abstiegs der 1. Herrenmannschaft in die Regionalliga West nicht finanziert werden. Da wir uns wirtschaftlich nicht in der Lage sehen, eine Teilnahme am Spielbetrieb der 2. Frauen-Bundesliga in der Saison 2024/2025 zu realisieren, muss der Antrag somit zurückgezogen werden.“ Nach dem Ausstieg des einst mit großen Zielen angetretenen Hauptsponsors Capelli, der zwischenzeitlich auch die operative Kontrolle über den Frauenbereich übernommen hatte, fehlt es schlichtweg an den nötigen Mitteln. Der Verein mit Vorstandsmitglied Uwe Struck an der Spitze hatte sich in den vergangenen Wochen bemüht, die Lücke zu schließen, war aber bei der Suche nach Sponsoren und Gönnern nicht fündig geworden.
Wo es nun nach zehneinhalb Jahren Erst- und Zweitklassigkeit unter dem MSV-Banner weitergeht, ist noch offen. Dazu findet sich in der Pressemitteilung der folgende Passus: „Künftig wird die Abteilung Frauen- und Mädchenfußball beim MSV unter Leitung von Tarek Ruhman weiter leistungsbezogenen Breitensport anbieten. Der Spielverein ist mit dem Westdeutschen Fußball-Verband deshalb bereits in intensiven Gesprächen über eine Teilnahme der ersten Frauen-Mannschaft an der Regionalliga-West-Saison 2024/25.“ Wo diese Gespräche hinführen, ist noch offen. Beim WDFV war am Dienstagnachmittag nach Veröffentlichung der Mitteilung bereits niemand mehr mit entsprechender Informationskompetenz zu erreichen. Sollte ein Einstieg in der dritthöchsten Spielklasse regeltechnisch machbar sein, stellt sich natürlich noch die zweite Frage, wie sich hier ein konkurrenzfähiger Kader zusammenstellen und finanzieren lassen soll. Mit der bisherigen Zweitvertretung, die in der Landesliga Platz vier belegte, wird der MSV zwei Spielklassen höher kaum antreten wollen.