Duisburg. Mit dem neuerlichen Spielabbruch des Fußball-Bezirksligisten drängen sich Fragen auf - mit Blick auf die Zukunft und den Verband. Ein Kommentar.
Erst vor wenigen Wochen noch herrschte Aufbruchstimmung beim TuS Asterlagen. Der Fußball-Bezirksligist hatte sich gleich zehn Spieler aus der Landesliga für die neue Saison geangelt. Acht vom finanzkräftigen SV Scherpenberg. Das marode Klubhaus soll demnächst abgerissen und durch ein neues ersetzt werden. Auch über einen Kunstrasen denken die Rheinhauser offenbar nach. Wie passt es da zusammen, dass der Verein durch seinen vierten Spielabbruch in dieser Saison am Mittwochabend beim RSV Praest die am Fußball-Niederrhein bekannten Spekulationen befeuert, die Verträge vieler Asterlager Spieler aus der ersten Mannschaft würden nicht eingehalten?
„Eine Mischung aus Alten Herren und Betreuern“
Nur zwei Spieler aus dem Bezirksliga-Team hatten sich bereit erklärt, in Emmerich aufzulaufen. Der Rest? „Ich hatte das Gefühl, das war eine Mischung aus Alten Herren und Betreuern“, erklärte RSV-Trainer Roland Kock nach dem Abbruch bei 10:0 in der 49. Spielminute. Vor einer Woche bei Aufstiegsaspirant Viktoria Goch war schon nach 22 Spielminuten Schluss. Vergangenen Sonntag im Heimspiel gegen Twisteden, wo ein 50-Jähriger im schwarz-weißen Dress im Feld mitspielte, hieß es 1:9. Macht mittlerweile sieben Niederlagen in Serie bei 5:42 Toren.
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Der Fußballverband Niederrhein steht aktuell machtlos daneben. Mit der Faust in der Tasche. Asterlagen handelt schließlich so, dass aktuell kein Punktabzug oder härtere Strafen möglich sind. Die gäbe es nur bei Nicht-Antritt: minus drei Zähler für die neue Saison pro geplatztem Spiel, bei dreimaligem Nicht-Antritt ist sogar ein Ausschluss aus der Liga die Konsequenz. Dies will der TuS offenbar verhindern. Ein Spielabbruch, weil nach einer gewissen Spielzeit weniger als sieben spielfähige Fußballer auf dem Platz stehen, ist ein leicht durchführbares Szenario. Für Gegner und zahlende Zuschauer aber auch ein Ärgernis.
TuS Asterlagen holt Ex-Profi Nico Klotz
Grundsätzlich stellt sich allerdings die Frage, wie seriös es beim TuS Asterlagen überhaupt zugeht. Klubchef Sadettin Ulukan hatte unlängst ja bereits zugegeben, dass Sponsoren in den vergangenen Monaten ausgefallen waren und versprochenes Spielerhonorar nicht ausbezahlt worden war. Mit Blick auf die neue Saison steht im Raum, wie der TuS unter den aktuellen, offenbar eher klammen Bedingungen überhaupt die Anlage aus eigenen Mitteln renovieren und die bekannten Zugänge finanzieren will. Darunter bekanntlich mit Außenverteidiger Nico Klotz ein ehemaliger Fußballprofi des MSV Duisburg. Nicht nur Klotz ist halbwegs professionelles Geschäftsgebaren gewohnt. Auch im Amateurfußball.