Duisburg. Fußball-Bezirksligist bestätigt Neuzugänge. Im August sollen die Arbeiten an der Essenberger Straße beginnen. Spiele bei Genc Osman.
Sadettin Ulukan hat ein Schmunzeln im Gesicht, als er etwas wiederholt, was er schon vor einigen Wochen gesagt hatte. „TuS heißt nicht Türken unter sich. Es heißt Turn- und Sportverein“, sagt der Vorsitzende des Fußball-Bezirksligisten TuS Asterlagen. „Mir ist völlig egal, ob jemand Türke, Deutscher, Kurde, Alevit oder Spanier ist. Wir kommen alle zusammen und wollen gemeinsam Sport treiben.“ Nun hat Asterlagen Nägel mit Köpfen gemacht: Mit Tobias Prigge, Julian Grevelhörster, Marcel Gesemann, Rafael Schütz, Tim Ramroth, André Meier, Benedikt Thülig und Ex-MSV-Profi Nico Klotz kommen gleich acht Spieler vom Landesligisten SV Scherpenberg. Außerdem bestätigen die Rheinhauser auch den Zugang von Yunus Kocaoglu und Ibrahim Üzüm von der SpVgg Sterkrade-Nord, die sich aus der Landesliga zurückgezogen haben.
„Wir nehmen einen Umbruch vor“, sagt Ulukan. Die „Massenverpflichtung“ aus Scherpenberg kam schnell zustande. „Das ist eine Linie. Wenn der eine kommt, kommen auch die anderen“, freut sich Ulukan auf die Neuzugänge. Dann deutet er auf Yunus Kocaoglu, der zwar als Spieler an die Essenberger Straße kommt, aber auch im Umfeld mithilft. „Er hat in den letzten zwei, drei Wochen kaum geschlafen, sondern nur telefoniert.“ Damit hilft er auch seinem Vater Ahmet Kocaoglu, der ab sofort als Sportlicher Leiter fungiert. Salih Altin wird zusammen mit seinem Bruder Fatih Altin die Asterlager Mannschaft trainieren.
Die Veränderungen im Kader sind jedoch nicht die einzige Neuigkeiten. „Wir hoffen, dass die Bauarbeiten im August beginnen“, erklärt Ulukan. Denn die vom Schimmel befallene Anlage an der Essenberger Straße wird abgerissen und neu gebaut. „Wir wissen schon, wie das neue Vereinshaus aussehen soll. Der Architekt ist beauftragt. Auch der Platz als solcher wird komplett neu eingefasst. Der neue Kunstrasen wird kommen, möglicherweise aber in einem zweiten Schritt.“
Rund ein Jahr ist für die Bauarbeiten veranschlagt worden. „Unsere erste Mannschaft wird in dieser Zeit beim SV Genc Osman Duisburg spielen. Dort trainieren wir bereits mittwochs“, so Ulukan. „Wir suchen noch eine weitere Trainingsmöglichkeit, weil wir Genc auch nicht zur Last fallen wollen.“ Außerdem wird noch ein Ausweichquartier für die zweite und dritte Mannschaft gesucht. Sobald die eigene Anlage errichtet ist, „wollen wir sofort mit dem Aufbau einer Nachwuchsabteilung beginnen“, so der Vereinschef. Die Gelder für die Anlage als solche stehen bereit. „Für den Kunstrasen wollen wir eine Website einrichten und ‚Anteile‘ verkaufen.“
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Neben dem sportlichen Erfolg verfolgen die Asterlager ein klares Ziel. „Wir wollen unser schlechtes Image loswerden, das ohnehin nicht gerechtfertigt ist“, will Sportchef Ahmet Kocaoglu künftig positive Schlagzeilen produzieren. Dabei soll auch ein neuer Hauptsponsor helfen, mit dem der TuS aktuell in Verhandlungen steht. „Ich rede nicht drum herum, weil wir immer die Wahrheit sagen wollen“, so Ulukan. „Drei unserer bisherigen Sponsoren hatten Probleme, sodass wir bei der Zahlung der versprochenen Spielergelder in Verzug geraten sind. Wir haben das aber gelöst. Jeder Spieler hat sein Geld bekommen und wird es bekommen.“ Aus dem alten Kader sollen „vier, fünf Spieler“ weiterverpflichtet werden.
Nico Klotz: „Es macht riesigen Spaß“
Nico Klotz freut sich jedenfalls auf seinen neuen Verein. „Nachdem es bei mir im Profigeschäft nicht weitergegangen ist, habe ich zunächst in der Kreisliga für Mündelheim II gekickt. Das war mir dann aber doch etwas zu wenig. So kam ich erst nach Hamborn, wo ich schon drei Jungs kennengelernt habe, die nun auch hierher nach Asterlagen gekommen sind“, erklärt der Ex-MSV-Profi. „In Scherpenberg hatten wir uns dann zusammengefunden. Es macht einfach riesigen Spaß mit den Jungs zu spielen. Und das wollen wir nach Asterlagen transportieren.“ Auch Tim Ramroth, viele Jahre für Viktoria Buchholz aktiv, sagt: „Der Zusammenhalt ist sehr gut. Wir haben eine gute Truppe. Natürlich werden wir ein paar Wochen brauchen, um insgesamt als Mannschaft zusammenzuwachsen.“
Und welche Ziele verfolgt der TuS Asterlagen in der neuen Konstellation? „Wir wollen oben mitspielen. Viel wichtiger ist aber, dass die Jungs sich bei uns wohlfühlen und nicht nach einem halben Jahr denken, dass der Wechsel ein Fehler war“, sagt Ulukan.