Duisburg. Das Team um Präsident Ingo Wald bezieht nach dem Abstieg des MSV Stellung, äußert sich aber nicht zu einer erneuten Kandidatur.

Der Text war vorbereitet. Kurz nach dem Abpfiff des Spiels des SV Waldhof Mannheim beim FC Ingolstadt 04 (1:1), durch das der Abstieg des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg in die Regionalliga perfekt war, veröffentlichte der Klub am späten Sonntag-Abend auf seiner Internetseite einen offenen Brief an die Fans der Zebras. In dem Schreiben heißt es: „Es tut uns für euch, für unseren Spielverein unendlich leid. Wir alle hatten uns ganz andere Ziele gesetzt und uns eine andere Saison erhofft. Auch wenn sich der Abstieg in die Regionalliga längst abgezeichnet hat: dieser Moment tut weh.“

Nach dem 3:5-Debakel der Zebras beim VfB Lübeck am Freitag-Abend konnte die Konkurrenz am Sonntag nachlegen. Der Hallesche FC patzte zunächst mit einer 0:1-Niederlage gegen die SpVgg Unterhaching. Der SV Waldhof Mannheim zog jedoch mit dem Remis in Ingolstadt am Abend für die Meidericher uneinholbar davon. Zwei Spielte vor dem Saisonschluss beträgt der Rückstand des MSV zum rettenden Ufer sieben Punkte.

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Die MSV-Bosse bemühen sich in ihrem Schreiben, Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu machen. „Was uns allen aber auch ein Stück Hoffnung geben darf bei aller Enttäuschung: Ganz viele Partner haben signalisiert, dass sie den Neuaufbau in der Regionalliga begleiten und ihr Engagement teils sogar ausbauen wollen“, heißt es in dem Brief. In den letzten Wochen konnten Geschäftsführer Michael Preetz und Marketingchef Christian Koke bereits mehrere Abschlüsse mit Geldgebern erzielen.

Der MSV-Vorstand verweist darauf, mit der Ankündigung von Neuwahlen den Weg für einen Neustart freigemacht zu haben. Voraussichtlich im Juli soll eine außerordentliche Mitgliederversammlung stattfinden. Ob Präsident Ingo Wald dann erneut mit einem Team antreten wird, bleibt in dem offenen Brief offen. Wald steht mit seinen Kollegen seit Monaten unter Druck, zuletzt mehrten sich die Rückzugsforderungen – von Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Fan-Gruppierungen.

MSV Duisburg: Vorstand steht unter Druck

In der Kritik steht nicht nur Wald. Der frühere Duisburger Planungsdezernent Jürgen Dressler attackierte zuletzt öffentlich Vorstandsmitglied Udo Steinke. Ulf Schott hatte nicht nur bei seinem Auftritt auf der letzten Mitgliederversammlung massive Kritik einstecken müssen. Mit seiner Aufstiegsankündigung (in die 2. Bundesliga) im vergangenen Jahr hatte sich der Fifa-Manager zu weit aus dem Fenster gelehnt. Bitter für Schott: Ausgerechnet am Tag seines 54. Geburtstages war der Abstieg des MSV in die Regionalliga perfekt. Vorstandsmitglied Uwe Struck hat zudem bereits angekündigt, für das „Team Wald“ nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Bislang hat mit dem Team von Thomas Massen, Aufsichtsratsmitglied der MSV KGaA, eine Mannschaft ihren Hut in den Ring geworfen. Dem Team gehören zudem Kai-Uwe Otto und Andreas Tappe an.