Duisburg. Der frühere Duisburger Planungsdezernent Jürgen Dressler äußert sich in Schreiben an die Redaktion zur Situation beim MSV Duisburg.
Der Niedergang des MSV Duisburg bewegt viele Bürgerinnen und Bürger, die ihre Meinung und ihren Frust auch immer wieder in Leserbriefen an die Sportredaktion dokumentieren. Zu den regelmäßigen Schreibern gehört auch Jürgen Dressler, ehemaliger Planungsdezernent der Stadt Duisburg, der die Entwicklung in Duisburg und beim MSV aus der Distanz mit einem kritischen Blick verfolgt. Zum MSV hat sich Dressler zuletzt mehrfach geäußert. In seinen beiden jüngsten Schreiben an die Redaktion attackiert er zwei Personen, die in seinen Augen für den Absturz des MSV mitverantwortlich sind: Ex-MSV-Chef Walter Hellmich und das aktuelle Vorstandsmitglied Udo Steinke.
Jürgen Dressler schreibt in seinem Leserbrief: „Ein Name wurde bisher kaum genannt, obwohl er mit Hilfe von naiven Lokalpolitikern sich dieses Vereins aus dem alleinigen Grund einer unternehmerischen Vorteilsnahme bemächtigen konnte: Walter Hellmich.“ Hellmich war von 2002 bis 2010 Vorstandsvorsitzender beim MSV. Der Dinslakener Bauunternehmer war zudem Bauherr der heutigen Schauinslandreisen-Arena, die 2005 fertiggestellt wurde.
Jürgen Dressler sieht das Duisburger Stadionprojekt im Rückblick kritisch. Er schreibt: „Es kann doch als anrüchig angesehen werden, wenn die Vereine mit von Hellmich gebauten Stadien existentiell bedroht sind und vom Gegenteil eines durch den Stadionbau erhofften Erfolgs zukünftig ausgehen müssen.“ Der Ex-Dezernent hätte vielmehr die Baupläne in der City, die in Zusammenhang mit dem „Multi-Casa-Projekt“ standen, favorisiert: „Statt wie ursprünglich auf ein Stadion mit Dach und vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten am Hauptbahnhof, um von den dort gegebenen Verkehrsträger zu profitieren, zu setzen, wurde aus einem überhasteten politischen und unternehmerischen Profitbestreben der alte Standort verwandt.“
Dressler äußert sich zudem zur aktuellen Führungsmannschaft des MSV und übt scharfe Kritik an Vorstandsmitglied Udo Steinke. Er bezeichnet Steinke als eine Person, „deren Mitwirkung im Vorstand des Vereins mir wegen absoluter Unfähigkeit stets schleierhaft war und ist und damit ein Synonym für die gesamte Inkompetenz des Vorstands ist.“
Kritik an Ex-MSV-Trainer Boris Schommers
Leser Robert Hewel äußert sich derweil über Ex-Trainer Boris Schommers, den der MSV in seinen Augen gar nicht hätte verpflichten dürfen. Er schreibt: „Ein Trainer ohne jegliche Erfahrung, ohne sportliche Erfolge, ohne Charisma war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Man hatte nie das Gefühl, dass die Spieler auf dem Platz ihm jemals zugehört haben.“