Duisburg. . In einem geheim vereinbarten Testspiel unterlag der MSV Duisburg dem Ehrendivisionär FC Utrecht satt mit 0:6. Joseph Baffoe gab sein Comeback.
Der MSV Duisburg hatte das Freundschaftsspiel am Donnerstagnachmittag beim niederländischen Ehrendivisionär FC Utrecht vorher nicht angekündigt. Sicherheitsgründe gaben für die strikte Geheimhaltung den Ausschlag. Das teilte der Fußball-Zweitligist mit. Nach der Partie am Stadion Galgenwaard hätten die Zebras vermutlich ebenfalls gern geschwiegen. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht kam mit 0:6 (0:4) unter die Räder. Immerhin, die Partie im schmucken Stadion der Hausherren fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Glaubt man dem Allgemeen Dagblad aus Holland, dann war der Tabellensiebzehnte aus der zweiten deutschen Liga mit dem halben Dutzend vom Tabellensechsten der ersten niederländischen Liga noch gut bedient. Der Gast sei „kleingehakt“ worden, war über die Partie zu lesen.
Große Probleme in den ersten 20 Minuten
Trainer Torsten Lieberknecht zitiert der MSV mit den Worten. „In den ersten 20 Minuten hatten wir große Probleme gegen eine so starke Mannschaft wie Utrecht.“ Jeder Schuss sei ein Treffer gewesen: Sander van de Streek und Riechedly Bazoer trafen in sechsten und neunten Minute, einmal freistehend vor Wiedwald, einmal aus 20 Metern. Gyrano Kerk legte eine Minute später nach und half dem Ball in der 22. Minute ebenfalls über die Linie. Jo Gyau und John Verhoek hatten später Chancen. Getroffen haben sie nicht.
Die zweite Halbzeit beschreibt Torsten Lieberknecht laut MSV so: „Unser Ziel war es deshalb die zweite Hälfte besser zu gestalten. Das war dann auch ein besserer Auftritt.“ Gyrano Kerk (52.) holte mit einem Fernschuss zum 5:0 aus. Der MSV spielte danach mit einer Dreierkette. Ein direkt verwandelter Freistoß von Urby Emanuelson (80.) machte den Sechserpack komplett. Der eingewechselte Daniel Mesenhöler war machtlos. Trainer Dick Advocaat hatte inzwischen schon sechs Kicker ausgewechselt.
Saisontrend bestätigt
Die deutliche Niederlage ist für den MSV auch deshalb wenig erfreulich, weil sie den Saisontrend bestätigt: Hinten rappelt‘s schnell, vorne geht nix rein. Allerdings darf man sich damit trösten, dass die Utrechter derzeit wirklich gut drauf sind. Fünf Spiele hat das Team nicht mehr verloren und dabei nur ein Gegentor bekommen. Advocaat schickte zudem die Elf auf den Platz, die in Breda 4:0 gewonnen hatte. Torsten Lieberknecht fehlte dagegen reichlich Personal: Dustin Bomheuer (laut MSV irgendwas am Oberschenkel oder Bandscheibenvorfall), Moritz Stoppelkamp (Sehnenverletzung am Fuß), Cauly Souza (Achillessehnenprobleme), Tim Albutat, Gerrit Nauber (beide erkrankt) sowie Stanislav Iljtutcenko (gezogene Weisheitszähne) mussten passen.
Auf der Habenseite: Joseph Baffoe gab sein Comeback. Der Winterneuzugang, der sich gleich mit einer Verletzung aus der Trainingsarbeit verabschieden musste, spielte ab der 72. Minute. Der Mann ist offenbar wieder fit. Lieberknecht freute das. Diamant Berisha aus der U 19 kam nach der Pause für Innenverteidiger Vincent Gembalies in die Partie. Das Talent schnupperte ein bisschen Profiluft. Unglücklicherweise roch es streng nach Niederlage.
FC Utrecht – MSV Duisburg 6:0 (4:0)
MSV: Wiedwald (46. Mesenhöler) – Wiegel, Gemablies (46. Berisha), Hajri, Seo – Fröde – Engin (72. Baffoe), Daschner, Wolze (46. Schnellhardt), Gyau – Verhoek (46. Nielsen).
Tore: 1:0 van de Streek (6.), 2:0 Bazoer (9.), 3:0 Kerk (10.), 4:0 Kerk (22.), 5:0 Kerk (52.), 6:0 Emanuelson (80.).