Duisburg. . Trainer Lieberknecht sieht sich auch nach dem Pokalaus gegen Paderborn auf dem richtigen Weg. Stürmer John Verhoek will seine Flaute beenden.

Was man so hört: Torsten Lieberknecht lässt seine Spieler hart auf dem Trainingsplatz arbeiten. Was man so sieht: Die Mühen tragen auf dem Fußballplatz zu wenig Früchte. 20 Gegentore kassierte der Zweitligist MSV Duisburg in den letzten sieben Pflichtspielen. Die Bilanz: fünf Niederlagen, ein Sieg und das Pokalaus am Dienstag gegen Paderborn.

Lieberknecht sieht für den MSV einen langen Weg

Das muss einen Trainer fuchsen. Zumal wenn er kurz nach Amtsantritt erklärt hat, dass die Offensive lediglich spiele, die Defensive aber die Meisterschaft gewinnt. Die Rettung des Zebras vor dem Abstieg in die dritte Klasse kommt einem als eine Art Meisterstück vor. Der Coach spricht auch gern von einem langen Weg – und er ist sich trotz der Bilanz sicher: „Es ist der richtige Weg.“ Die nächste Etappe darauf markiert morgen um 13 Uhr das Gastspiel beim Tabellenzwölften SpVgg Greuther Fürth (Hinspiel 0:1).

MSV-Trainer Torsten Lieberknecht.
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht. © Getty/Lars Baron

Lieberknecht macht viele Worte, um zu erklären, wie es zu den 20 Hütten kam: „Es gibt Fehler im Detail und es gibt Situationen, in denen du unglücklich agierst.“ Später spricht er auch von Fehlerketten. Von den beiden Treffern gegen Paderborn will der Coach nur über die ersten beiden reden. Das Dritte sei ja Abseits gewesen. „Die anderen beiden Tore waren Einzelleistungen, die hervorgehoben werden müssen mit Respekt dem Gegner gegenüber.“ Und dann klingt es fast schicksalhaft: „Es gibt Momente, da bekommt man kein Tor. Dann gibt es Momente, da bekommst du Tore. Und dann gibt es Momente, da schießt du mehr Tore als der Gegner.“

Momentan wäre der Samstag sehr geeignet für einen solchen Moment. Einer, der für das „mehr Tore als der Gegner“ sorgen könnte, ist John Verhoek. Bei dem Stürmer steht freilich in dieser Saison die Null: keine Tore, keine Vorlage zu einem Treffer in der Liga. Immerhin, beim Spiel gegen Paderborn hat er mit zwei Aktionen das 1:0 vorbereitet. Der Trainer erinnerte am Donnerstag ausdrücklich an die Situation.

Suche nach Gründen für die Torflaute in Duisburg

Lieberknecht kann oder will nicht erklären, warum die Abwehr seit dem 2. Dezember nicht mehr funktioniert. Verhoek tut sich ebenso schwer, die Gründe für seine Torflaute zu benennen. Er habe bei vielen Mannschaften am Anfang Probleme gehabt reinzukommen. „Woran das liegt, kann ich jetzt auch nicht sagen. Ich gebe Vollgas. Die Mannschaft auch.“ Und wieder muss das Schicksal herhalten: „Man muss auch mal das Quäntchen Glück haben. Das hat uns in einigen Spielen mal gefehlt.“

Immerhin, das Selbstbewusstsein scheint unberührt. „Ich weiß, wo meine Qualitäten sind und mache einfach so weiter“, sagt der Niederländer. Was ihm Hoffnung macht: „Ich bin viel besser aus der Winterpause gekommen.“ Wenn man das so hört, möchte man hoffen, genau das am Samstag beim MSV zu sehen. Und ein Tor mehr als der Gegner, ob von John Verhoek oder sonstwem, nach Möglichkeit auch.