Duisburg. 76 Tage nach dem letzten Pflichtspiel seiner Profikarriere hat Branimir Bajic seinen endgültigen Abschied beim MSV feiern dürfen.

Nach 228 Spielen im Meidericher Dress war am 13. Mai offiziell Schluss für den 38-jährigen Bosnier Bajic. Beim 2:0-Sieg gegen den FC St. Pauli führte Bajic die Zebras ein letztes Mal als Spielführer auf das Feld, ehe seine Karriere nach 59 gespielten Minuten mit einer etwa dreiminütigen Auswechslung zu Ende gegangen war.

Zweieinhalb Monate nach dem letzten Profispiel erhielt Bajic vor der Generalprobe der Duisburger Profis sein wohlverdientes Abschiedsspiel, das mit großen Namen gespickt war. Beim Team MSV gehörten mit Stefan Maierhofer, Benjamin Kern, Filip Trojan, Goran Sukalo und dem heutigen MSV-Manager Ivica Grlic gleich fünf Spieler zum Aufgebot, die im Mai 2011 sensationell das DFB-Pokalfinale gegen den FC Schalke 04 erreicht hatten und sich nach 90 Minuten mit 0:5 geschlagen geben mussten.

Ex-Bochumer Zvjedzan Misimovic in Duisburg

Während bei der Duisburger Auswahl die ganz großen Erfolge auf nationaler Ebene ausblieben, konnten sich die Spieler von Bajas Friends in der Vergangenheit für gleich mehrere Titel im deutschen Oberhaus auszeichnen. Ivan Klasnic konnte im Jahr 2004 das Double mit Werder Bremen gewinnen, der Ex-Bochumer Zvjedzan Misimovic holte fünf Jahre später die ebenso sensationelle Meisterschaft mit dem VfL Wolfsburg. Mit Sergej Barbarez war ein 330-facher Bundesligaspieler dabei, der sich in der Spielzeit 2000/2001 gemeinsam mit Ebbe Sand über den Gewinn der Torjägerkanone freuen durfte - und seine Treffsicherheit bei dem Duell unter Freunden wieder einmal unter Beweis stellen konnte.

In der insgesamt 30-minütigen Spielzeit trug Bajic für jeweils 15 Minuten das Trikot beider Teams, erzielte fünf Minuten vor Ende des Spiels höchstpersönlich das zwischenzeitliche 2:1 für Bajas Friends. Victor Obinna erhöhte noch auf 3:1, ehe der kurzerhand auf das Spielfeld beorderte Sohn von Branimir Bajic den 3:2-Endstand erzielte.

Bajic, der das Duisburger Trikot acht Jahre lang tragen durfte und dabei 22 Treffer markieren konnte, drehte nach seinem Abschiedsspiel eine letzte Ehrenrunde und verabschiedete sich mit Tränen von "seiner Familie".