Bottrop. Aus einer Bierlaune wird Realität: Alter Name, altes Wappen, aber neuer Verein. Der SSV 1951 Bottrop will schon bald wieder um Punkte spielen.
Der SSV Bottrop 1951 ist zurück. Genauer: der gleichnamige Nachfolgeverein. Die Welheimer Mark hat damit wieder einen eigenen Fußballklub, der zur kommenden Saison mit mindestens einer Mannschaft am Spielbetrieb der Kreisliga C teilnehmen will. Der Gründungsversammlung im November folgte am 17. Dezember der offizielle Eintrag ins Vereinsregister.
„Mitglieder aufnehmen können wir im Moment noch gar nicht“, sagt Hendrik Biegiesch, „dazu fehlt uns noch die Vereinsregister-Nummer. Aber die soll die Tage kommen.“ Rund 30 Anträge könnten dann direkt abgearbeitet werden. Biegisch ist mit dem Start zufrieden. Für den 52-Jährigen geht damit auch ein Traum in Erfüllung.
Idee von der Neugründung des SSV Bottrop 1951 reifte am Stammtisch
„Ich habe über 25 Jahre für den SSV 1951 gespielt“, sagt der ehemalige Mittelstürmer. Die vielen positiven Erinnerungen an den Verein, der nach der Spielzeit 2018/19 von der Bildfläche verschwand, waren der Motor für die „Wiederbelebung“. „Die Idee entstammt einer Bierlaune. Beim Stammtisch wurde viel über die gute, alte Zeit geredet. Am Ende habe ich gesagt: Jetzt machen wir das, wir gehen zum Notar und machen das klar.“
Biegiesch fand schnell vier Mitstreiter. Bei der Gründungsversammlung im November wurde der Vorstand bestimmt. Biegiesch ist 1. Vorsitzender des neuen Klubs. Kai Singh (Geschäftsführer) sowie die Kassierer Jan-Hendrik Franzke, Yvonne Friedrich und Ralf Völzer komplettieren das Vorstandsteam. Am 17. Dezember wurde beim Notar die offizielle Vereinsgründung in die Wege geleitet.
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Und seitdem macht der SSV 51 im Stadtteil ordentlich Wind. Der Klub pflegt einen Facebook- und Instagram-Account, verteilte in der Welheimer Mark 500 Flyer. „Jeder hier soll wissen, dass wir wieder da sind“, sagt Jan-Hendrik Franzke. Der Kassierer ist gleichzeitig auch verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit.
„Wir spüren hier im Stadtteil gerade einen bombastischen Rückhalt. Wir hatten bislang so viel positive Resonanz auf unsere Initiative. Viele wollen dabei sein, bieten ihre Hilfe an. Über fehlende Unterstützung können wir uns wirklich nicht beklagen“, so Franzke.
Vor dem SSV Bottrop 1951 stehen noch viele Behördengänge
Aber noch liegt ganz viel Arbeit vor den Vereinsgründern. Vor allem Behördengänge stehen an. „Wir müssen uns beim Sportbund und beim Fußballverband Niederrhein anmelden. Und wir müssen Gespräche mit der Stadt und dem Sport- und Bäderbetrieb führen“, erklärt Biegiesch. Ziel aller Bemühungen ist es, schon bald eine Mannschaft in den Spielbetrieb zu schicken.
„Vielleicht stellen wir noch in dieser Saison eine Alt-Herren-Mannschaft auf. Interessenten dafür gibt es schon genug“, sagt Franzke, „in der neuen Saison wollen wir dann mit einem eigenen Seniorenteam in der Kreisliga C starten.“
Dass die Heimspiele dann nicht an der Klopriesstraße ausgetragen werden, ist den Verantwortlichen völlig klar. Das ehemalige Vereinsgelände des SSV Bottrop 1951 ist seit dem Rückzug stark verwildert. Da, wo früher Fußballer die rote Asche grätschten, wachsen jetzt meterhohe Büsche. Hier wird wohl nie wieder der Ball rollen. Der Klub müsste auf einer benachbarten Anlage trainieren und spielen.
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Das Vereinsheim soll zum Anlaufpunkt für alle in der Welheimer Mark werden
Retten will der neue SSV jedoch das einstige Vereinsheim. „Wir sind im Gespräch mit der Stadt und haben erklärt, dass wir das Klubhaus wieder auf Vordermann bringen wollen“, so Franzke, „hier in der Welheimer Mark kennt jeder jeden. Aber man trifft sich nur noch an den Garagen oder in den Gärten. Das Vereinsheim soll eine Begegnungsstätte für alle im Stadtteil werden. Wir brauchen hier solch einen Ort“, sagt Franzke.
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Um nach der Gründung den nächsten Meilenstein anzupeilen, hat der Verein den ganzen Stadtteil zu einer Infoveranstaltung am 25. Januar in die St. Antonius-Kirche eingeladen. Ab 18 Uhr will der Vorstand dann allen Interessierten das Konzept vorstellen und Rede und Antwort stehen. Biegiesch: „Es wird dann natürlich auch Essen und Trinken geben. Wir wollen uns in einer gemütlichen Atmosphäre austauschen.“
Mehr als 100 Menschen wollen zu der ersten Infoveranstaltung kommen
„Die Resonanz auf die Veranstaltung ist enorm“, sagt Biegiesch, „mittlerweile haben schon so viele Menschen ihr Kommen angekündigt, dass wir in der Kirche zusätzlichen Platz reservieren mussten. Aus Sicherheitsgründen.“ Biegiesch erwartet mehr als 100 Besucher. Die Veranstaltung ist mit der Hoffnung verbunden, weitere Menschen für die Vereinsidee zu begeistern.
„Wir fangen ganz bei Null an, wir haben ja nicht einmal Fußbälle“, verdeutlicht Biegiesch.
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